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Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen

Präsidiale Ahnengalerie

Hans Krieg

1950-1963: Hans Krieg

Einstimmig haben die 19 Gründungsmitglieder am 26.08.1950 den Mediziner und Zoologen Hans Krieg zum ersten Präsidenten des Deutschen Naturschutzrings gewählt. Hans Krieg (*18.06.1888 in Vaihingen an der Enz; † 05.10.1970 in Geretsried) studierte in Tübingen und München Medizin und Zoologie, erhielt seine Approbation als Arzt und promovierte in Zoologie. 1927 wurde er Direktor der Zoologischen Staatssammlungen in München. "Hans Krieg war der letzte bedeutende Forschungsreisende in der Reihe eines Alexander von Humboldt, eines Sven Hedin", heißt es in der Würdigung in der Broschüre zum 50. Jubiläum des DNR. Ihm gelang die Durchquerung des Gran Chaco, und zwar im Sattel, nicht im Allradjeep. Nach dem zweiten Weltkrieg 1945 war er erster Direktor der wissenschaftlichen Sammlungen des Staates (Bayern). Außerdem zeichnete er und malte Aquarelle. Sein Versuch, als DNR-Präsident schon 1952 das Naturschutzgebiet Königssee zum "Bayrischen Nationalpark" und ersten Nationalpark Deutschlands aufzuwerten scheiterte am Widerstand der Staatsforstverwaltung - dieses Ziel wurde erst 1974 verwirklicht (auf erneute Initiative des DNR und des Bund Naturschutz).

Der Schutz von Natur und Landschaft, von Wasser, Luft und Boden, der Schutz von Pflanzen und Tieren ist keine Liebhaberei von ein paar Wichtigtuern. Er ist ... eine der größten Pflichten der Menschheit im eigenen Interesse."
Professor Dr. med., Dr. phil. Hans Krieg, Präsident des DNR 1950-1963 (Rede von 1962)
Prof. Dr. Bernhard Grzimek

1963-1968: Bernhard Grzimek

Der Universitäts-Professor Dr. med.vet. Bernhard Grzimek (* 24.04.1909 in Neiße, Oberschlesien; † 13.03.1987 in Frankfurt am Main) war Tierarzt, Forscher, Autor, Herausgeber, Tierfilmer und langjähriger Direktor des Frankfurter Zoos. Er studierte ab 1928 Tiermedizin in Leipzig und Berlin und promovierte 1933. Unter anderem arbeitete er im Preußischen Landwirtschaftsministerium, im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft und als Veterinär in der Wehrmacht. Am 1. Mai 1945 wurde er als Direktor des Zoos in Frankfurt berufen und ließ diesen am 1. Juli 1945 wieder öffnen - mit großem Erfolg. 1954 gründete Bernhard Grzimek mit seinem Sohn Michael die Bildagentur Okapia. Ab 1956 moderierte er die Fernsehsendung "Ein Platz für Tiere" - und seine Stargäste waren stets echte Tiere, die dem Zoologen gern die Show stahlen. Die Reihe lief rund 30 Jahre lang in über 170 Folgen. Bei Dreh- und Forschungsarbeiten für den später mit einem Oscar ausgezeichneten Film "Serengeti darf nicht sterben" verunglückte Sohn Michael tödlich, Film und Buch wurden dennoch 1959/1960 veröffentlicht. Das Buch wurde in 27 Sprachen übersetzt. 1960 gründete Grzimek die Zeitschrift "Das Tier" und wurde Honorarprofessor an der Universität Gießen. Zwischen 1967 und 1974 gab Grzimek 13 Bände der Enzyklopädie Grzimeks Tierleben heraus. Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt berief Grzimek 1969 zum "Naturschutzbeauftragten der Bundesregierung" (1970-1973), allerdings wurde dieses Ehrenamt nur mit geringen Mitteln ausgestattet und unterstand dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Forsten.

Von allen DNR-Präsidenten war wohl Bernhard Grzimek der populärste. Allerdings führte dies auch dazu, dass er nicht lange Präsident blieb. In der Broschüre zum 50. Geburtstag des DNR heißt es: "Die Zahl der Mitgliedsorganisationen stieg rasch an. Am 1. Januar 1967 belief sie sich auf 98. Allerdings, mit dem Vereins- und Vorstandswesen und seinen ungeschriebenen Gesetzen konnte sich Grzimek nicht anfreunden. Als Mann der Tat waren ihm lange Diskussionen im Vorstand oder gar der Mitgliederversammlung mehr oder weniger lästig. Deshalb hat er nach Ablauf seiner vierjährigen Amtsperiode auf eine erneute Kandidatur verzichtet." Einer finanzielle Zuwendung Grzimeks jedenfalls war es zu verdanken, dass der DNR 1964 seine erste Geschäftsstelle einrichten konnte und zwar in der Maximilianstraße in München.

„Diese letzten Reste des afrikanischen Tierlebens sind ein kultureller Gemeinbesitz der ganzen Menschheit, genau wie unsere Kathedralen, wie die antiken Bauten, wie die Akropolis, der Petersdom und der Louvre in Paris. Vor einigen Jahrhunderten hat man noch die römischen Tempel abgebrochen, um aus den Quadern Bürgerhäuser zu bauen. Würde heute eine Regierung, gleich welchen Systems, es wagen, die Akropolis in Athen abzureißen, um Wohnungen zu bauen, dann würde ein Aufschrei der Empörung durch die ganze zivilisierte Menschheit gehen. Genau so wenig dürfen schwarze oder weiße Menschen diese letzten lebenden Kulturschätze Afrikas antasten. Gott machte seine Erde den Menschen untertan, aber nicht, damit er sein Werk völlig vernichte.“
Prof. Dr. med.vet. Bernhard Grzimek in einem Zitat für seinen Film "Serengeti darf nicht sterben", das wegen des damals ungebührlichen Vergleichs zensiert werden sollte
Prof. Dr. Wolfgang Engelhardt

1968-2000: Wolfgang Engelhardt

Ohne den vielseitigen Wolfgang Engelhardt (* 12.10.1922 in München; † 01.05.2006) wäre der DNR vermutlich ein anderer - denn der Biologe und Naturschützer hat den Verband wie kein anderer geprägt. Schon von 1951 bis 1962 war er ehrenamtlicher Geschäftsführer, ab 1964 war er DNR-Vizepräsident und dann acht Wahlperioden, also ganze 32 Jahre lang, Präsident.

[Zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit im Naturschutz siehe hier.] Engelhardt studierte in München Zoologie, Botanik, Geographie und Chemie. Er promovierte 1949 bei Hans Krieg (der ein Jahr später der erste DNR-Präsident wurde), erhielt 1951 einen Lehrauftrag für Naturschutz an der Technischen Universität München und begann als erster ehrenamtlicher Geschäftsführer beim DNR. 1954 verfasste er das erste deutsche Schulbuch mit Grundlagenwissen zum Natur- und Umweltschutz. 1964 erfolgte die Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität in München mit zahlreichen Publikationen. 1967 wurde er zum Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und gründete das erste Landschaftsmuseum Deutschlands, das Jura-Museum Eichstätt, mit. Engelhardt entwickelte die Konzeption für das 1970 startende erste Umweltministerium in Deutschland und Europa, das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen. Im gleichen Jahr, 1970, organisierte der DNR in allen Hauptstädten der Bundesländer Großkundgebungen: Der Dachverband koordinierte das erste Europäische Naturschutzjahr, ausgerufen vom Europarat. 1972 nahm er als Mitglied der Delegation der Bundesrepublik an der ersten UN-Umweltkonferenz in Stockholm teil. 1972 war auch das Jahr, in dem der DNR seine Geschäftsstelle von München in die Bundeshauptstadt nach Bonn verlegte. Seit 1982 hat Engelhardt immer wieder Initiativen zur Rettung der Tropischen Regenwälder unterstützt, sodass die erste internationale Konferenz zum Thema 1983 in Deutschland stattfand. 1989 erfolgte die Gründung der Tropenwald-Stiftung Oro Verde, wo er jahrelang als Stiftungsratsvorsitzender tätig war. 1990 half Engelhardt beim Aufbau der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und war Kuratoriumsmitglied. 1999 erhielt er für seine Verdienste von Bundespräsident Johannes Rau das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband. In der Broschüre des DNR zum 50. Jubiläum heißt es: "Besonders sind seine Leistungen für die Integration und den Zusammenhalt der Mitgliedsverbände herauszuheben. Er hat so manche politisch schwierige, atmosphärich knisternde und verbandspolitisch brisante Situation gemeistert. Den für die Natur- und Umweltpolitik so wichtigen Dialog zwischen Staat und Gesellschaft hat er in den vielen Jahren mit großer Autorität und beispielloser Integrationsfähigkeit voran gebracht."

"Die Umweltverbände waren schon immer das 'Grüne Gewissen der Nation'. Mit der zunehmenden Komplexität der Probleme, aber auch der Gründung zahlreicher einschlägiger Fachbehörden und deren Besetzung mit fachlich kompetenten Mitarbeitern (eine langjährige Forderung der Umweltschutzorganisationen) mußte sich das Rollenverständnis der Umweltschutzorganisationen wandeln. Mit dem Protest gegen ökologisch falsche Planungen und Entwicklungen allein ist es nicht mehr getan. Spätestens seit den 80er Jahren sind Lösungsvorschläge gefragt, die häufig auch bis zu Detailfragen gehen müssen. Hingabe und Begeisterung allein genügen nicht mehr, wo Fachwissen erforderlich ist."
Prof. Dr. Wolfgang Engelhardt im Vorwort der Broschüre zum 50. Jubiläum des DNR
Hubert Weinzierl

2000-2012: Hubert Weinzierl

Der Naturschützer, Umweltaktivist, Dichter und Autor Hubert Weinzierl (* 3.12.1935 in Ingolstadt) studierte Forstwissenschaft an der Universität München (Abschluss 1958). Weinzierl absolvierte sein Referendariat in der Bayerischen Staatsforstverwaltung und widmete sich praktischer Forst-, Land- und Teichwirtschaft. Schon als Student ab 1953 beim Deutschen Naturschutzring engagiert wurde er 1964 Mitglied im Präsidium des DNR. Zwischen 1964 und 1974 reiste Hubert Weinzierl – teils mit Bernhard Grzimek – auf alle Kontinente, um sich weltweit intensiv mit Umweltproblemen auseinanderzusetzen. Von 1965 bis 1972 war er ehrenamtlicher Regierungsbeauftragter für Naturschutz in Niederbayern. 1970 organisierte er als Sonderbeauftragter des DNR das Europäische Naturschutzjahr, 1972 nahm er an der UN-Konferenz in Stockholm teil. In den 70er Jahren aktivierte und betrieb er die einflussreiche "Gruppe Ökologie". Von 1969 bis 2002 war er Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern und gründete 1975 den deutschlandweit tätigen Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit. Von 1983 bis 1998 war er Vorsitzender des BUND. Als Mitglied der deutschen Delegation nahm er am Erdgipfel von Rio 1992 und 2002 am Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg teil. Von Dezember 2000 bis 2012 war er Präsident des DNR. Neben der naturschutzfachlichen Arbeit waren ihm besonders die Fragen nach dem westlichen Lebensstil wichtig, umweltethische Fragen und der Wildnisschutz. Im Jahr 2011 verbanden sich die beiden DNR-Geschäftsstellen in Berlin, die Bonner Kolleg*innen zogen Ende 2011 von der ehemaligen Hauptstadt in die aktuelle, die Berliner*innen von einem Flur in den anderen.

Von 2001 bis 2013 war er Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. Von 2003 bis 2013, davon ab März 2005 als Vorsitzender, war er im Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). 2006 gründete er mit seiner Frau die „Beate und Hubert Weinzierl Stiftung", deren Ziel es ist, Bildung für nachhaltige Ent­wicklung, Umwelt- und Naturschutz, das öffentliche Gesundheitswesen, Verbraucher- und Tierschutz sowie kulturelle Zwecke zu fördern sowie das Umweltzentrum Schloss Wiesenfelden zu unterstützen. Weinzierl ist seit 2013 erblindet. Seit 2016 steht das (Privat-)Archiv für Umweltpolitik - das auch zahlreiche Dokumente (60 Regalmeter!) von Wolfgang Engelhardt enthält - der Forschung zur Verfügung. Denn als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Umweltbewegung hat Weinzierl einen großen Fundus an Zeitzeugendokumenten und Netzwerkkontakten von Horst Stern über Klaus Töpfer bis hin zu Michail Gorbatschow.

Zeitzeugengespräch mit Hubert Weinzierl über Wildnis: Interview mit "Wildnis in Deutschland"

"Bei der gerechten Verteilung der Lebensgrundlagen in unserer gemeinsamen Heimat Erde geht es um die Energie des Lebendigen, es geht um Wärme und um den behutsamen Umgang mit der Schöpfung. Es geht nicht um Verzicht und Askese, sondern um Lust auf Zukunft. Naturschutz ist eine Frage der Liebe."
Hubert Weinzierl in seiner Autobiografie "Zwischen Hühnerstall und Reichstag"
Hartmut Vogtmann

2012-2015: Hartmut Vogtmann

Hartmut ("Hardy") Vogtmann wurde am 16.10.1942 in Essen geboren. Er absolvierte eine Lehre als Maurer und studierte anschließend von 1963 bis 1967 Landwirtschaft und Lebensmittelwissenschaft in Zürich. Nach seiner Promotion war er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und forschte ab 1971 an der University of Alberta (Edmonton, Kanada). Ab 1974 leitete Hartmut Vogtmann das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FibL) in Oberwil. Ab 1981 war er Professor für Landwirtschaft in Kassel und hatte den bundesweit ersten Lehrstuhl für ökologischen Landbau inne. 1994 wurde Hartmut Vogtmann Präsident des Hessischen Landesamtes für Regionalentwicklung und Landwirtschaft. Von 2000 bis 2007 leitete er als Präsident das Bundesamt für Naturschutz. Zwischen 2008 bis 2009 war er Geschäftsführer beim Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN).

Schon seit 2008 war Hartmut Vogtmann als 1. Vizepräsident im Präsidium des Deutschen Naturschutzrings vertreten, von Dezember 2012 bis Februar 2015 als Präsident. Zwischen 2008 und 2011 war Vogtmann außerdem Präsident der Umweltstiftung Euronatur. Vogtmann – der "Ökoflüsterer von Prinz Charles" [Südwestdeutscher Rundfunk, 20.01.2009] – gilt als einer der Wegbereiter des ökologischen Landbaus in Deutschland und hat zahlreiche internationale Kontakte.

"Der Präsident des DNR muss vor allen Dingen in der politischen und auch wirtschaftlichen Arena als Lobbyist für Natur- und Mitwelt auftreten und Politik, Wirtschaft und Wissenschaft immer wieder dazu auffordern, die Lösung der anstehenden und noch auf uns zukommenden Probleme im Umgang mit Natur und Mitwelt stets aus einer ganzheitlichen und nicht wie bisher nur sektoralen Sicht anzugehen. Dazu gehören neben sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren auch ethische und moralische Betrachtungen, die heute zu wenig berücksichtigt werden."
Prof. Dr. Dr. mult. Hartmut Vogtmann bei seinem Amtsantritt 2012
Kai Niebert

seit 2015: Kai Niebert

Jüngster und derzeit amtierender DNR-Präsident ist der am 15. September 1979 geborene Nachhaltigkeitsforscher und Professor für Hochschuldidaktik Kai Niebert. Niebert schloss 2006 ein Lehramtsstudium in Biologie, Chemie und Politik in der Universität Hannover ab. Er promovierte 2010 zum Thema Klimawandel. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Auslandsaufenthalten begann er 2012 an der Leuphana Universität Lüneburg zu lehren. Seit 2014 ist Niebert Professor für Didaktik der Naturwissenschaften und Nachhaltigkeit am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich und als Gastprofessor an der Leuphana tätig. Von 2018 bis 2019 war er Teil der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung der deutschen Bundesregierung ("Kohlekommission"). Seit Juni 2019 Kai Niebert ist stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Zunächst war Niebert Jugendvertreter für die Naturfreunde im DNR-Präsidium (2008-2012), danach als Beisitzer. 2015 wurde er zum DNR-Präsidenten gewählt.

Interview Kai Niebert mit Tilo Jung bei "jung & naiv" Folge 471 vom August 2020

"70 Jahre nach der Gründung des DNR ist der Umweltdachverband heute wichtiger denn je angesichts der großen Herausforderungen der Klima- und Biodiversitätskrise. Durch das vielfältige ehrenamtliche und hautamtliche Engagement seiner Mitgliedsorganisationen ist der DNR eine starke Stimme in der Öffentlichkeit und ein Impulsgeber gegenüber der Politik. Und darauf können wir in Deutschland stolz sein, denn mit Blick auf andere europäische Länder ist dies keine Selbstverständlichkeit. Die vergangenen sieben Jahrzehnte haben gezeigt, dass die Umweltbewegung ein unverzichtbarer Teil der Zivilgesellschaft ist, die sich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einsetzt und dafür kämpft, dass wir auch in Zukunft ein gesundes Leben in einer intakten Umwelt führen können."
Prof. Dr. Kai Niebert, amtierender DNR-Präsident

Wolfgang Engelhardt über 1950, das Gründungsjahr des Deutschen Naturschutzrings: "Es waren die Jahre des raschen Wiederaufbaus der zerbombten Städte, des rasanten Wachstums der Industrie ohne Rücksicht auf Schadstoffemissionen in Luft und Gewässer, der Fortsetzung der landwirtschaftlichen 'Erzeugungsschlacht' des Dritten Reiches mit der Entwässerung und Zerstörung fast aller Moore, Feuchtgebiete und Auwälder, der Begradigung und Ausbetonierung, mithin ökologischen Vernichtung von rund 90 Prozent - 360.000 km Gesamtlänge - unserer kleinen Fließgewässer. Im Schulunterricht spielten Naturschutzprobleme keine Rolle. An den Universitäten gab es keine Lehrstühle für Naturschutz, Landschaftsökologie oder Landschaftspflege."
Aus: 50 Jahre Lobbyismus für Natur und Umwelt, Deutscher Naturschutzring 1950-2000

DNR Gruendungssitzung

Die Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und die amtierende Bundeskanzlerin

  • 1949-1963: Konrad Adenauer (CDU)
  • 1963-1966: Ludwig Ehrhardt (CDU)
  • 1966-1969: Kurt Georg Kiesinger (CDU)
  • 1969-1974: Willy Brandt (SPD)
  • 1974, 9 Tage geschäftsführend: Walter Scheel (SPD)
  • 1974-1982: Helmut Schmidt (SPD)
  • 1982-1998: Helmut Kohl (CDU)
  • 1998-2005: Gerhard Schröder (SPD)
  • seit 2005: Angela Merkel (CDU)

Staatsratsvorsitzende der Deutschen Demokratischen Republik

  • 1949-1960: Wilhelm Pieck [Präsident der DDR]
  • 1960-1973: Walter Ulbricht (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - SED)
  • 1973-1976: Willi Stoph (SED)
  • 1976-1989: Erich Honecker (SED)
  • 10/1989-12/1989: Egon Krenz (SED)
  • 12/1989-04/1990: Manfred Gerlach (LDPD)

Minister*innen für Umwelt der Bundesrepublik Deutschland (seit 1986)

Bundesminister*in für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

  • 1986-1987: Walter Wallmann (CDU)
  • 1987-1994: Klaus Töpfer (CDU)
  • 1994-1998: Angela Merkel (CDU)
  • 1998-2005: Jürgen Trittin (Grüne)
  • 2005-2009: Sigmar Gabriel (SPD)
  • 2009-2012: Norbert Röttgen (CDU)
  • 2012-2013: Peter Altmaier (CDU)
  • 2013-2018: Barbara Hendricks (SPD) [für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit]
  • seit 2018: Svenja Schulze (SPD) [für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit]

Minister für Umweltschutz und Wasserwirtschaft der DDR (1971–1990)

  • 11/1971-12/1971: Werner Titel (Demokratische Bauernpartei Deutschlands - DBD)
  • 12/1971-01/1990: Hans Reichelt (DBD)
  • 01/1990-04/1990: Peter Diederich (DBD)
  • 04/1990-10/1990: Karl-Hermann Steinberg CDU (DDR)
Ministerin Merkel

Angela Merkel (2. v.l.) in ihrer Amtszeit als Umweltministerin (1994-1998), rechts neben ihr der damalige DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen

1996 6.Mai Naturschutzwettbewerb
DSC

8. März 2005: Alexanderplatz/Berlin: Hunderte Frauen halten das damals gültige Symbol für "gesundheitsgefährdend" aus Stoffbahnen in die Höhe. Aktion "Frauen werden giftig" zur EU-Chemikalienverordnung REACH, organisiert von WECF unter Beteiligung des DNR (EU-Koordination)

Jürgen Trittin
Sigmar Gabriel

05.12.2005: Umweltminister Sigmar Gabriel (2005-2009), Rede anlässlich der vom DNR organisierten NGO-Vorbereitungskonferenz vor der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 in den Räumen der Deutschen Umwelthilfe