EU-Herstellerverantwortung hat nicht ausgeschöpfte Potenziale
Ein harmonisiertes EU-weites System zu erweiterter Herstellerverantwortung bei Plastikverpackungen hätte einen positiven Recyclingeffekt. Zu diesem Schluss kommt das Institut für europäische Umweltpolitik (IEEP).
In einem Bericht, der in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Umweltbüro (EBB), Zero Waste Europe und der Ellen MacArthur Foundation entstanden ist, fordert das IEEP, dass gemeinsame Definitionen der Herstellerverantwortung (extended producer responsibility, EPR) gefunden werden müssen. Auch mehr Transparenz zu Umsetzung und Kosten seien nötig. Zudem sollten Hersteller Abgaben für die Sammlung über die Sortierung bis hin zur Weiterverarbeitung ihres in Verkehr gebrachten Produktes übernehmen müssen. Das sei bisher nicht immer der Fall gewesen.
Bisher gibt es in 26 von 28 EU-Mitgliedstaaten Regulierungen zur Herstellerverantwortung. In der Regel müssen die Hersteller festgelegte Abgaben pro Tonne Verpackungsmaterial bezahlen, die sie in Umlauf bringen. Einige wenige Länder wie Frankreich und Italien setzen durch die Höhe der Abgaben Anreize für umweltfreundliche Verpackungen. So müssen französische und italienische Hersteller nichts für wiederverwendbare Verpackungen bezahlen, dafür umso mehr für nicht-recycelbare Verpackungen.
Das IEEP empfiehlt in Anbetracht der bevorstehenden Verabschiedung der EU-Plastikstrategie und des Kreislaufwirtschaftspaketes, dass durch die Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen Ökodesign und damit nachhaltigere Produkte gefördert werden können. [es]