Auf dem allzu langen Weg zum 2020-Ziel

Laut Eurostat ergibt sich ein gemischtes Bild, was die Erreichung der 2020-Ziele der EU angeht. Im Klima- und Energiebereich müssen die EU und ihre Mitgliedstaaten mehr tun.

Während die EU in den Bereichen Beschäftigung, Forschung und Entwicklung, Bildung sowie soziale Armut deutlich hinter ihren Zielen für 2020 zurückbleibt, scheint sie in der Klima- und Energiepolitik zwar im Vergleich am ehesten auf dem Weg zu sein, ihre Zielvorgaben einzulösen. So übererfüllte sie ihr Ziel bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen bereits im Jahr 2015.

Jedoch ist die Erreichung bei weiteren Aspekten keine ausgemachte Sache. Die Zielmarke für den Anteil an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch ist bei mindestens 20 Prozent bis 2020 festgelegt. Im Jahr 2015 betrug der Anteil jedoch nur 16,7 Prozent. Auch beim Primär- und Endenergieverbrauch lag die EU in 2015 zurück.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich für Deutschland ab. Die Emissionen in den Sektoren außerhalb des europäischen Emissionshandels konnten 2015 um nur rund 9 Prozent verringert werden. In 2020 will Deutschland 14 Prozent erreicht haben. Angesichts der steigenden Emissionen im Verkehrssektor scheint es keine leichte Aufgabe, diese Ambitionslücke zu schließen.

Ebenso bestehen enorme Defizite beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Ob Deutschland deren Anteil am Endenergieverbrauch von rund 14 Prozent in 2015 auf die geplanten 18 Prozent in 2020 wird steigern können, bleibt fraglich.

So geht aus dem aktuellen Fortschrittsbericht 2017 für die Jahre 2015 und 2016 hervor, den die europäische Statistikbehörde Eurostat in der vergangenen Woche veröffentlicht hat. [aw]

Mitteilung von Eurostat (engl.) 
Übersicht der EU-28 Berichte (engl.) 
Bericht über Deutschland (engl.)