Die EU muss entschlossener gegen den Klimawandel vorgehen

Der Europäische Rechnungshof (ECA) rät der EU zu mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Untermauert wird die Forderung durch eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage sowie durch eine Studie des Öko-Instituts.

Die europäischen Rechnungsprüfer*innen stellten im Landscape-Bericht fest, dass die EU ihre Treibhausgas-(THG)-Emissionen stärker reduzieren und sich zugleich an die Folgen des Klimawandels anpassen muss. Nur mit „erheblichen zusätzlichen Anstrengungen“ könne die EU ihre langfristigen Klimaschutzziele 2030 (40 Prozent weniger THG) und 2050 (80 bis 95 Prozent weniger THG als 1990) noch erreichen. Auch der Wechsel zu emissionsarmen Verkehrsträgern finde „nicht in einem ausreichenden Maße“ statt.

Einer Umfrage des Spezial-Eurobarometers 2017 zufolge bewertet die Mehrheit der EU-Bürger*innen den Klimawandel als ernsthaftes Problem. 90 Prozent der Befragten gab an, sie hätten persönlich bereits Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen. Mehr als ein Drittel der Interviewten findet, die EU sowie Wirtschaft und Industrie seien verantwortlich, den Klimawandel zu bekämpfen. Fast 90 Prozent der Befragten befürworten außerdem ambitioniertere 2030-Ziele sowohl bei den erneuerbaren Energien als auch bei der Energieeffizienz.

In die Forderung nach einer Ambitionssteigerung reiht sich auch eine neue Studie des Öko-Instituts, nach der die EU ihre THG-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent verringern muss, um das 2 Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens noch zu halten. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit, den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix auf mindestens 37 Prozent zu erhöhen sowie den Primärenergieverbrauch um 44 Prozent zu vermindern. [aw]

ECA-Landscape-Bericht 
ECA-Pressemitteilung 
Der ausführliche Eurobarometer-Bericht (engl.) 
Übersichtsseite aller dazugehörigen Eurobarometer-Dokumente 
Studie des Öko-Instituts (engl.)