EU-Kommission will Vorwurf zum deutschen Autobauerkartell prüfen
Nach Informationen des Spiegels sollen deutsche Autokonzerne mutmaßlich mit geheimen Absprachen den Abgasskandal ausgelöst haben. Die EU-Kommission will der Anschuldigung nachgehen.
Seit den 1990er Jahren sollen sich VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW über Technik, Kosten, Zulieferer und über die Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen im Verborgenen abgestimmt haben, laut dem Spiegel. Die Automobilhersteller äußerten sich bislang nicht zu den schwerwiegenden Beschuldigungen.
Einem Medienbericht von EurActiv zufolge haben sowohl die EU-Kommission als auch das Bundeskartellamt Informationen zu dieser Angelegenheit erhalten, die aktuell von der Kommission geprüft werden. Ein Sprecher der EU-Kommission machte am vergangenen Samstag aber auch deutlich, dass es noch zu früh für Spekulationen über ein mögliches wettbewerbsrechtliches Verfahren gegen die Autobauer sei.
In Deutschland kündigten unterdessen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) für den 2. August das „Nationale Forum Diesel“ an, zu dem Vertreter*innen von Ländern und Gemeinden sowie der Autoindustrie geladen sind. Bei dem Treffen soll es um Lösungsstrategien für eine Stickstoffdioxidreduzierung bei Dieselautos gehen. Noch ist nicht abzusehen, wie der Vorwurf der Kartellbildung das Treffen beeinflussen wird. [aw]
Artikel auf Spiegel Online
Artikel auf EurActiv
Pressemitteilung von Bundesverkehrs- und Bundesumweltministerium