Fischereipolitik: EU nimmt Seevogelschutz etwas ernster
Das EU-Parlament hat am Donnerstag über Änderungen der Verordnung für die Erhebung, Verwaltung und Nutzung von Daten im Fischereisektor abgestimmt. Umweltverbände wie BirdLife International begrüßten die Entscheidung, sie enthalte "erste wichtige Schritte", um das Problem der unabsichtlichen Tötung von Seevögeln als sogenannten Beifang zu lösen.
Das Parlament stimmte für eine Änderung am Kommissionsentwurf und formulierte: "Damit sichergestellt ist, dass die Richtlinie 2008/56/EG entsprechend umgesetzt wird, müssen zuverlässige Daten über unbeabsichtigte Beifänge geschützter Arten (etwa Seevögel, Meeressäugetiere und Schildkröten) und über die Auswirkungen der Fischerei auf Lebensräume, empfindliche Meeresgebiete und Nahrungsketten erhoben werden."
Bisher gibt es keine geregelte Datenerhebung für den Beifang von Seevögeln. BirdLife schätzt, dass jährlich bis zu 200.000 Seevögel beim kommerziellen Fischfang ihr Leben lassen. Die Umweltorganisation kritisiert, dass die EU beim Seevogelschutz so hinterherhinkt - Südafrika und Namibia hätten durch entsprechende Schutzmaßnahmen bereits eine Reduzierung des Seevogelbeifangs um 90 Prozent erreicht. [jg]