Thunfisch: Schutzerfolg auf dem Teller geopfert
Eine "drastische Erhöhung" der Fangquoten für den Roten Thun haben die Europäische Union und andere Fischereinationen der Internationalen Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT) in Marrakesch, Marokko, beschlossen. Der WWF nennt die Entscheidung einen "Skandal".
Die ICCAT hat bis 2020 eine Erhöhung der Fangquoten von Rotem Thun im Atlantik und im Mittelmeer auf bis zu 36.000 Tonnen beschlossen, was als höchste zulässige Gesamtfangmenge für Roten Thun gilt. Dabei haben nach Angaben des WWF Wissenschaftler gewarnt, weil die Bestände an Rotem Thun sich noch nicht ausreichend erholt haben. "Wir haben in den letzten zehn Jahren darum gekämpft, den Roten Thun zu retten. Wir sind so kurz vor der Genesung, dass es ein Skandal ist, dass die ICCAT wieder wie gewohnt Geschäfte macht. Das könnte unsere Fortschritte gefährden," kritisierte der WWF.
Überprüft wurden auch die Regelungen für Schwertfisch, Makohaie und Gelbflossenthun. Hier sieht der WWF erste positive Schritte, die aber noch lang nicht weit genug gehen, um die Bestände wirklich zu schützen. [jg]