Deutsch-französische Achse zugunsten des EU-Klimaschutzes bestärken
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat am Montag an Deutschland und Frankreich appelliert, sich auf EU-Ebene für einen Preis für CO2 einzusetzen und die Stromerzeugung aus konventionellen Kraftwerken deutlich zu drosseln. Nur dann könne die europäische Energiewende gelingen.
Der DNR beruft sich auf zwei, unabhängig voneinander erschienene Studien, die jeweils einen Mindestpreis für CO2 vorschlagen.
Die deutsche Denkfabrik Agora Energiewende veröffentlichte gemeinsam mit ihrem französischen Pendant IDDRI (Institute for Sustainable Development and International Relations) die Studie „Die Energiewende und die französische Transition énergétique bis 2030“. Die Autor*innen fordern, dass beide Länder ihre künftige Energiepolitik gemeinsam gestalten, damit „die Stromversorgung auf beiden Seiten des Rheins zuverlässig, nachhaltig und möglichst günstig bleibt“. Denn die Stromsysteme beider Länder seien eng miteinander verzahnt. Energiewirtschaftliche Entscheidungen in einem Land hätten erhebliche Konsequenzen im anderen Land.
Die zweite Studie „Dem Ziel verpflichtet“, herausgegeben vom WWF, zeigt auf, dass bereits ein regionaler Preis von 25 Euro pro Tonne CO2 im Stromsektor zu deutlichen Emissionsreduktionen führen würde. Würden darüber hinaus deutsche Kohle- und französische Atomkraftwerke stillgelegt, könnten die europäischen Klimaziele für 2020 und 2030 erreicht werden.
„Die Klimaziele in Europa sind nur durch eine schnelle, konsequente Energiewende zu erreichen. Dafür ist eine starke deutsch-französische Achse wichtig, die für einen CO2-Mindestpreis eintritt. Deutschland sollte die ausgestreckte Hand von Präsident Macron ergreifen“, konstatierte Hermann Ott, Mitglied des DNR-Präsidiums. [aw]