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Entwaldung: EU-Aktionsplan lässt auf sich warten
EU-News | 09.11.2018
#Wald #Biodiversität und Naturschutz

Entwaldung: EU-Aktionsplan lässt auf sich warten

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c. pixabay

Die zeitnahe Vorlage eines ehrgeizigen EU-Aktionsplans gegen Entwaldung und Waldschädigung hat der dänische Umweltminister Jakob Ellemann-Jensen im Namen von sieben Mitgliedstaaten von der EU-Kommission gefordert. Ein Fahrplan zur Entwicklung eines solchen Planes sollte demnach noch 2018 veröffentlicht werden. Deutschland, die Niederlande, Frankreich, Italien, Großbritannien, Norwegen und Dänemark haben 2015 die Amsterdam Declaration unterzeichnet, die eine vollständig nachhaltige Lieferkette für Palmöl bis 2020 und die Einstellung der illegalen Entwaldung bis 2020 unterstützt.

Auch das EU-Parlament hatte im September dieses Jahres einen Initiativbericht über transparente und verantwortungsbewusste Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen angenommen, in dem ebenfalls ein ambitionierter EU-Aktionsplan gegen Entwaldung und Waldschädigung angemahnt wird, der auch den ökologischen Fußabdruck der EU einbezieht. Ein solcher Aktionsplan auf EU-Ebene ist auch im 7. Umweltaktionsprogramm vorgesehen. Im März des Jahres hatte die EU-Kommission eine lang erwartete Machbarkeitsstudie veröffentlicht, bei der es um mögliche Optionen der EU zum Kampf gegen Entwaldung ging (siehe auch EU-News 08.02.2018).

In Reaktion auf den oben erwähnten Brief sagte Sébastien Risso von Greenpeace: "Mit jeder Woche, die vergeht, nähert sich die Welt einem großen globalen Artensterben und einem verheerenden Wandel des Klimas. Starke Maßnahmen zur Bekämpfung der europäischen Präsenz in den Wäldern der Welt können eine wichtige Rolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen spielen. Die EU-Kommission sollte mit ihrer Tatenlosigkeit aufhören und diese Fragen endlich direkt angehen." Hierzu gehörten Maßnahmen zur Wiederherstellung von Waldökosystemen, die Reduzierung des Konsums von Tropenholz, Fleisch und Milchprodukten. Entwaldung und Waldschädigung hätten große Auswirkungen auf das Klima und das Artensterben und würden häufig mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht. Angesichts der bevorstehenden Europawahl im Jahr 2019 und der globalen Frist für eine Beendigung der Entwaldung bis 2020 (UN-Biodiversitätsziel) renne der EU die Zeit davon.

Die Organisation Rettet den Regenwald hat eine Petition an die EU-Kommission gestartet, damit diese endlich tätig wird und einen EU-Aktionsplan zum Schutz der Wälder und zur Einhaltung der Menschenrechte vorlegt. 70 Prozent der globalen Entwaldung erfolgten für die Produktion von Rindfleisch, Soja, Palmöl und Kakao. Die EU importiere Millionen Tonnen dieser Agrarprodukte und habe sich verpflichtet, die Rodungen bis zum Jahr 2020 zu stoppen. [jg]

Pressemitteilung Greenpeace

Brief im Namen der Amsterdamer Declaration Partnership

Petition von Rettet den Regenwald an die EU-Kommission

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