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EU soll gegen Rodung und Waldzerstörung vorgehen
EU-News | 08.02.2018
#Wald #Biodiversität und Naturschutz

EU soll gegen Rodung und Waldzerstörung vorgehen

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c. Pixabay

Nachdem die EU-Kommissare Frans Timmermans und Jyrki Katainen Mitte Januar die Zivilgesellschaft informiert hatten, dass die Kommission ihre Entscheidung über eine mögliche EU-Initiative zur Entwaldung "in den kommenden Wochen" fällen will, sind nun alle Augen auf die Kommission gerichtet. Geplant ist die Veröffentlichung einer Machbarkeitsstudie mit unterschiedlichen Optionen und möglichen weiteren Schritten auf EU-Ebene.

Ein Bündnis aus Umwelt- und Waldschutzverbänden - darunter der WWF, Greenpeace und FERN - erwartet, dass diese Studie zu dem Schluss kommt, dass ein gemeinsames europäisches Handeln sinnvoll, machbar und notwendig ist. Anderenfalls würden wichtige internationale Verpflichtungen wie das Ziel, die Entwaldung bis 2020 zu stoppen, das Klima und die biologische Vielfalt zu schützen und sicherzustellen, dass die Menschenrechte einschließlich der Rechte der indigenen Völker respektiert werden, nicht erfüllt. Darüber hinaus verweisen die Verbände auf eine Entscheidung von Rat und Parlament von 2013, wo im Rahmen des 7. Umweltaktionsprogramms ein Aktionsplan gegen Entwaldung und Waldschädigung angeregt wurde. Auch 2015 forderte das Parlament einen Aktionsplan (EU-News 30.04.2015).

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gingen zwischen 2010 und 2015 jedes Jahr 8,8 Millionen Hektar natürlichen Waldes verloren. Waldzerstörung sei ein gravierendes Umweltproblem und beschleunige den Artenverlust und den Klimawandel. Angesichts dessen fordert das Bündnis sobald wie möglich einen ehrgeizigen Aktionsplan und entsprechende gesetzgeberische Maßnahmen.

Nicht nur Nichtregierungsorganisationen, auch mehrere EU-Mitgliedstaaten - darunter Deutschland -  sprechen sich beispielsweise für entwaldungsfreie Lieferketten in der Landwirtschaft und beim Import von Lebensmitteln aus (Amsterdamer Erklärung 2015). [jg]

Pressemitteilung

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zum Weiterlesen: Kritischer Agrarbericht 2018 (Kapitel 7: Wald)

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