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Europäischer Rechnungshof: Ist Wüstenbildung EU-Thema?
EU-News | 21.06.2018
#Bodenschutz #Biodiversität und Naturschutz

Europäischer Rechnungshof: Ist Wüstenbildung EU-Thema?

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Die EU hat bisher noch keine gemeinsame Strategie für das Thema Wüstenbildung (Desertifikation). Und das, obwohl 13 EU-Mitgliedstaaten im Rahmen der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung erklärt haben, von Desertifikation betroffen zu sein: Bulgarien, Kroatien, Zypern, Griechenland, Ungarn, Lettland, Malta, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien und Spanien. Das ist einem Hintergrundbericht des Europäischen Rechnungshofes (EuRH) zu entnehmen. Der EuRH-Bericht fasst Zuständigkeiten auf EU-Ebene und politisch zugehörige Politikmaßnahmen über Wüstenbildung in der EU zusammen. Geplant ist außerdem, in fünf Staaten Maßnahmen und Projekte zu untersuchen, die sich dem Thema widmen. Hintergrundberichte bereiten Prüfungsberichte vor und sollen als Informationsquelle dienen.

Die Wüstenbildung ist eine Herausforderung für viele EU-Politikbereiche, wie zum Beispiel
Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Forschung und Kohäsion, schreibt der EuRH. Dem Problem vorgebeugt werden könne durch Reduktion von CO2-Emissionen an deren Quelle, eine proaktive Verhinderung von Verschlechterung (Bodendegradation) sowie im Nachhinein eine Wiederherstellung und aktive Reparaturmaßnahmen. Der EuRH will nun prüfen, ob das Risiko der Wüstenbildung effektiv und effizient in der EU angegangen wird. Die Prüfung umfasst die Untersuchung von EU-Projekten zur Desertifikation in fünf Mitgliedstaaten, nämlich Zypern, Italien, Portugal, Rumänien und Spanien. Für den Prüfbericht sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Haben die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten verlässliche Daten über potenziell von Desertifikation betroffene Gebiete, einschließlich eines effektiven Überwachungssystems?
  • Haben EU-Kommission und Mitgliedstaaten einen stabilen politischen Rahmen, um mit Wüstenbildung umzugehen?

Im EuRH-Bericht heißt es: Es kann 500 Jahre dauern, bis sich 2,5 Zentimeter Boden bilden, aber nur ein paar Jahre, um diesen zu zerstören. Es sei viel effektiver und weniger teuer, Gebiete vor Verschlechterung zu schützen, als den Verwüstungsprozess umzukehren.

Weltatlas der Wüstenbildung
Die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) der EU hat einen Weltatlas zur Wüstenbildung veröffentlicht, der erstmals die Desertifikation global bewertet. "Der Atlas liefert konkrete Beispiele dafür, wie menschliche Aktivitäten zu Bodendegradation führen, die letztlich das Wohlergehen großer Teile der Bevölkerung untergraben, Arten zum Aussterben bringen, den Klimawandel verschärfen und zur Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat und einem erhöhten Konfliktrisiko führen", schreibt die EU-Kommission. [jg]

Hintergrundbericht Desertification in the EU

Pressemitteilung EU-Kommission

JRC-Weltatlas Wüstenbildung

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