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Kohlendioxid-Grenzwerte jetzt auch für Lkws und Busse
EU-News | 17.05.2018
#Mobilität

Kohlendioxid-Grenzwerte jetzt auch für Lkws und Busse

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© Foto: Nigel Tadyanehondo on Unsplash

Die EU-Kommission hat am Donnerstag zum ersten Mal Grenzwerte für CO2-Emissionen und Effizienz von Lkws und Bussen vorgeschlagen. Umweltverbände kritisierten die Pläne als zu schwach.

Im Jahr 2025 sollen nach dem Willen der EU-Kommission die durchschnittlichen CO2-Emissionen neuer Lastkraftwagen 15 Prozent niedriger sein als im Jahr 2019. Für 2030 wird als indikativer Richtwert eine Verringerung um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu 2019 vorgeschlagen.

Außerdem will die Kommission ein aerodynamischeres Design von Lkws erleichtern und die Kennzeichnung von Reifen verbessern. Auch veröffentlichte die Kommission einen Aktionsplan für Batterien, der zur Schaffung eines wettbewerbsfähigen und nachhaltigen „Batterie-Ökosystems“ in Europa beitragen wird.

Die Vorschläge aus Brüssel sind Teil des dritten Mobilitätspakets. Darin enthalten sind auch eine Strategie für die Zukunft der Straßenverkehrssicherheit mit Maßnahmen zur Fahrzeug- und Infrastruktursicherheit und eine zukunftsorientierte Strategie für die vernetzte und automatisierte Mobilität.

Die Brüsseler Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) begrüßte die lang erwarteten Pläne der EU-Kommission. Jedoch seien die Grenzwerte zur schrittweisen CO2-Verringerung mit den EU-Klimazielen für 2030 nicht kompatibel. T&E verwies zudem auf einen Appell von zahlreichen Unternehmen an die EU-Kommission: Ikea, Unilever, Carrefour und weitere streben eine CO2-Verringerung von mindestens 24 Prozent bis 2025 an.

Zwar lobte auch der Naturschutzbund (NABU) den Vorstoß der Kommission, endlich rechtlich verbindliche Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge einzuführen. Der Gesetzentwurf sei aber wenig geeignet, Lkws effizienter zu machen und klimaschonende Technologien auf den Markt zu bringen. NABU-Verkehrsexperte Daniel Rieger erläuterte: „Bereits mit heutigen Technologien sind beim Lkw Effizienzsteigerungen von rund 40 Prozent möglich. Hinzu kommen die Möglichkeiten der Elektrifizierung. Warum dieses Potenzial angesichts der enormen Herausforderungen im Zuge der Dekarbonisierung des Verkehrssektors nicht abgerufen wird, bleibt unverständlich.“

Das jetzt vorgelegte Mobilitätspaket 3 ergänzt die Pakete 1 und 2 vom Mai beziehungsweise November 2017. Sie werden anschließend im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren zwischen EU-Parlament und Ministerrat verhandelt. [aw]

Pressemitteilung der EU-Kommission 
Reaktion T&E 
Reaktion NABU

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