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Verbändeprotest gegen Wasserkraftprojekte
EU-News | 14.03.2018
#Wasser und Meere

Verbändeprotest gegen Wasserkraftprojekte

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© Florian Schöne
Blick auf die Oder

Umwelt- und Entwicklungsorganisationen haben am internationalen Staudamm-Aktionstag gefordert, die ausufernde kommerzielle Übernutzung von Flüssen durch Wasserkraftprojekte zu stoppen. Die Förderung massiver Infrastrukturprojekte sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit habe desaströse Folgen für Mensch, Tier und Umwelt. Die in der AG Wasser im Forum Umwelt und Entwicklung organisierten Verbände forderten deshalb von der Bundesregierung, sich dafür einzusetzen, dass deutsche Unternehmen und staatliche Förderbanken sich nicht weiter an problematischen Wasserkraftprojekten beteiligen und Wasserkraft nicht weiter fälschlicherweise als grüne Energiegewinnung verkauft wird.

Der Aufstau von Flüssen unterbreche die notwendige Durchgängigkeit für Sand und Kiesgeschiebe, die Stauseen vor den Staustufen verlandeten, der Weg der Fische durch die Turbinen ende meist tödlich. "Es ist blutiger Strom, der da entsteht, aber als saubere, grüne Energie vermarktet wird", kritisierte die AG Wasser.

Auch auf dem Balkan würden die letzten frei fließenden Flüsse Europas durch den Bau von Wasserkraftwerken bedroht. Teilweise würden diese sogar in Naturschutzgebieten wie dem Mavrovo-oder dem Pelister-Nationalpark geplant. „Deutsche Förderbanken wie die KfW oder ihre Töchter, KfW-IPEX und DEG, dürfen sich keinesfalls an derartigen Projekten beteiligen“, so Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung.

Schon Ende letzter Woche hatten in der Coalition for Sana organisierte Verbände anlässlich der Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Medna protestiert. Dies sei "der Anfang vom Ende eines der schönsten und saubersten Flüsse in unserem Land, ein Fluss, dessen Name Gesundheit bedeutet".  Die Zerstörung des im Nordwesten von Bosnien und Herzegowina gelegenen Flusses Sana sei die Folge von Verantwortungslosigkeit aus ökologischer, ökonomischer, rechtlicher und moralischer Sicht.

Goran Krivic, Koordinator der Coalition for Sana, kritisierte, dass die österreichisch-deutsche Firma Kelag für den Bau des Kraftwerkes Subventionen bekommen habe, wobei eine Wirtschaftsstudie belege, dass die Anlage für die Kommunen Verluste einbringen würde. Neben der wirtschaftlichen Verluste seien das vor allem Verluste für den Naturhaushalt und die Gesundheit der Menschen. Die Protestaktion ist Teil der Kampagne "Rettet das Blaue Herz Europas".  [jg]

Pressemitteilung AG Wasser Forum Umwelt & Entwicklung

Pressemitteilung Coalition for Sana

Blaues Herz Europas:  www.balkanrivers.net/en

Film zum Thema: "VerDammte Dämme" von GegenStrömung:
http://www.gegenstroemung.org/web/blog/film-verdammte-daemme/

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