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Umwelthormone: PAN kritisiert, EU-Kommission wehrt sich
EU-News | 10.05.2019
#Chemikalien

Umwelthormone: PAN kritisiert, EU-Kommission wehrt sich

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c. Pixabay

Die Vorwürfe des Pestizid Aktions-Netzwerkes (PAN) Europe sind erheblich: Beamte der EU-Kommission hätten aktiv gegen strengere Kontrollen von 32 endokrin (hormonell) wirksamen Stoffen gearbeitet und sich damit mehr für die Interessen der Chemie- und Landwirtschaftsindustrie eingesetzt als für den Umwelt- und Gesundheitsschutz. PAN zieht diese Schlussfolgerungen aus Dokumenten, die erst nach einem entsprechenden Gerichtsurteil der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Darin geht es um die Entwicklung von Kriterien für schädliche Umwelthormone (endodrine disrupting chemicals - EDCs). PAN kritisiert, dass die EU-Kommission gesundheitliche Auswirkungen heruntergespielt und gefunden habe, dass es besser sei, wenn möglichst wenig Pestizide als EDCs identifiziert würden. Außerdem sei die EU-Kommission von wissenschaftlich basierten Kriterien abgewichen und habe profitorientierte einbezogen. Dies jedenfalls habe auch der Europäische Gerichtshof in einem von der schwedischen Regierung eingebrachten Fall so gesehen und eine entsprechende Folgenabschätzung als illegal eingestuft.

Gegenüber dem Umweltnachrichtendienst ENDS erklärte die EU-Kommission, dass PAN die Fakten falsch interpretiere. Außerdem seien die meisten Dokumente schon vorher öffentlich zugänglich gewesen und nicht erst nach dem Gerichtsurteil, in dem es um die Einklagung des Rechts auf den Zugang von Informationen ging. Die 2015 von einem schwedischen Gericht als illegal eingestufte Entscheidung, vor der Definition von EDC-Kriterien eine Folgenabschätzung durchzuführen, verteidigte die EU-Kommission ebenfalls. Immerhin sei das Thema wissenschaftlich sehr komplex, habe Auswirkungen auf viele verschiedene Bereiche und stelle darüber hinaus eine globale Pionierarbeit dar, weil weltweit bisher keine Regeln existierten. [jg]

PAN-Pressemitteilung

ENDS-Artikel (kostenpflichtig)

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