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Waschmittel, Verdünner und Klebstoffe mit gefährlichen Chemiemixturen
EU-News | 19.12.2019
#Kreislaufwirtschaft #Chemikalien

Waschmittel, Verdünner und Klebstoffe mit gefährlichen Chemiemixturen

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Eine EU-weite Prüfung zur Einstufung und Kennzeichnung von gefährlichen Mischungen hat am Dienstag besorgniserregende Schlampigkeit zu Tage gefördert. Die vorgeschriebene Einstufung und Kennzeichnung von gefährlichen Chemikalienmixturen wurde bei 44 Prozent der untersuchten Produkte nicht eingehalten.

Die am häufigsten kontrollierten Mischungen waren Wasch- und Reinigungsmittel, Biozidprodukte,  Beschichtungen, Farben, Verdünner und Lackentferner, Klebstoffe und Dichtstoffe sowie Raumdüfte und Lufterfrischerprodukte – diese enthalten bekanntermaßen häufig gefährliche Inhaltsstoffe.

Insgesamt kontrollierten InspektorInnen in 29 Ländern 3.391 Gemische und kontrollierten 1.620 Unternehmen (Hersteller, Importeure, nachgeschaltete Anwender und Händler). Das Projekt befasste sich auch mit Ausnahmen von den Kennzeichnungs- und Verpackungsanforderungen, einer harmonisierten Klassifizierung, Biozidpflichten und spezifischen Vorschriften für flüssige Waschmittelkapseln.

Einige Ergebnisse des "Enforcement Forum Project (REF-6)" waren:

  • bei 43 Prozent aller gemeldeten Unternehmen wurde festgestellt, dass mindestens eine Nichteinhaltung vorlag, und 44 Prozent der gemeldeten Gemische waren in irgendeiner Weise nicht regelkonform;
  • 17 Prozent der gemeldeten Gemische waren falsch eingestuft, was zu einer falschen Kennzeichnung der Gemische und damit zu einer falschen Verwendung führen kann;
  • für bestimmte Stoffe, die besonders besorgniserregend sind (Karzinogenität, Mutagenität, Reproduktionstoxizität und Sensibilisierung der Atemwege), ist die Einstufung und Kennzeichnung in der gesamten EU harmonisiert, um ein angemessenes Risikomanagement zu gewährleisten; bei 9 Prozent der im Projekt überprüften Stoffe wurde die erforderliche harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung nicht angewandt;
  • 33 Prozent der gemeldeten Gemische hatten eine falsche Kennzeichnung;
  • 33 Prozent der geprüften Sicherheitsdatenblätter entsprachen nicht den im Projekt geprüften Anforderungen.

Laut ECHA müssen Hersteller, Importeure und nachgeschaltete Anwender mehr Anstrengungen unternehmen, um Mischungen richtig zu klassifizieren und dies über die Lieferkette zu kommunizieren. Dadurch werde verhindert, dass falsche Informationen in Sicherheitsdatenblättern und auf Etiketten verbreitet werden. Die Industrie sollte auch an der Verbesserung der Qualität der Sicherheitsdatenblätter arbeiten. Das Verständnis der Rechtsvorschriften über Biozide und deren Kennzeichnung müsse verbessert werden. Bei flüssigen Waschmittelkapseln sollte die Industrie die Verpackung verbessern, damit Verschlüsse während der gesamten Lebensdauer der Produkte ordnungsgemäß funktionieren. [jg]

Pressemitteilung ECHA

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