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Urlaubende verpesten Luft in europäischen Häfen
EU-News | 11.06.2019

Urlaubende verpesten Luft in europäischen Häfen

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c. pixabay

Kreuzfahrtschiffe stoßen in europäischen Hafenstädten große Mengen gesundheitsschädlicher Emissionen aus. Ein vergangene Woche veröffentlichter Bericht von Transport and Environment (T&E) verdeutlicht, wie wenige Konzerne die Luft in vielen europäischen Städten verpesten.

Anbieter von Luxuskreuzfahrten, die zum Konzern Carnival Corporation & PLC gehören, stießen 2017 demnach zehn Mal mehr Schwefeldioxid aus als alle 260 Millionen Kraftfahrzeuge in Europa zusammen. Auch die Belastung durch Stickoxide steigt in vielen Häfen durch den Kreuzfahrttourismus, in Marseille stießen die 57 anlegenden Schiffe 2017 etwa ein Viertel so viele Emissionen aus wie die 340.000 Autos der Stadt. Am stärksten leiden Häfen in Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich und Norwegen unter der Luftverschmutzung. Die am stärksten betroffene deutsche Stadt ist Hamburg.

T&E und seine deutsche Mitgliedsorganisation Nabu empfehlen auf Grundlage der Studie deshalb, in Häfen liegende Kreuzfahrtschiffe dazu zu verpflichten, ihre Energieversorgung durch Landstrom zu decken. Außerdem sollten die bereits bestehenden Sulphur Emission Control Areas (SECA), also Emissionskontrollgebiete, auf den Rest der EU ausgeweitet und die Standards innerhalb der Zonen verschärft werden. Städte müssten dreckige Schiffe "schnellstmöglich aus ihren Häfen [...] verbannen", so der Nabu. Faig Abbasov, Referent für Schifffahrtspolitik bei T&E erklärte: "Luxus-Kreuzfahrtschiffe sind schwimmende Städte, die mit einem der schmutzigsten Kraftstoffe betrieben werden. Die Städte verbieten zu Recht schmutzige Dieselautos, vergeben Kreuzfahrtunternehmen, die giftige Dämpfe ausstoßen, aber einen Freifahrtschein." Da der Kreuzfahrtsektor offenbar nicht bereit sei, die bereits ausgereiften Technologien für sauberere Schiffe freiwillig zu verwenden, müssten die Regierungen eingreifen und Null-Emissionsstandards vorschreiben. [km]

Studie Transport & Environment

Pressemitteilung NABU

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