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Zeichen für zukunftsfähige Landwirtschaft gesetzt
EU-News | 23.10.2019
#Landwirtschaft und Gentechnik

Zeichen für zukunftsfähige Landwirtschaft gesetzt

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Am Dienstag haben 1.000 Bäuerinnen und Bauern gemeinsam mit Menschen aus der Zivilgesellschaft in Straßburg für eine nachhaltige Landwirtschaft demonstriert.

BäuerInnen aus Frankreich und Deutschland führten mit ihren Traktoren den Demonstrationszug ins Straßburger Zentrum an. Vor dem Gebäude des EU-Parlaments forderten sie, die Fördergelder aus dem EU-Agrarbudget künftig kleinen und mittleren Landwirtschaftsbetrieben zugute kommen zu lassen, damit diese fit für die Agrarwende gemacht werden. Die pauschalen Flächensubventionen seien nicht mehr zeitgemäß. Die 60 Milliarden Euro pro Jahr, über deren Neuverteilung die EU im Rahmen der Agrarreform gerade verhandelt, müssten den Bauernhöfen Anreize für mehr Tier-, Umwelt- und Klimaschutz bieten. Statt die LandwirtInnen bei den wichtigen Zukunftsaufgaben im Stich zu lassen, müsse die Politik ihnen finanziell unter die Arme greifen.

„Die Klimakrise und das dramatische Artensterben erlauben keine weitere verschenkte GAP-Periode. Mit den Agrar-Subventionen kann die Landwirtschaft in den nächsten Jahren klimafreundlich umgebaut werden", betonte Saskia Richartz, Sprecherin des „Wir haben es satt!“-Bündnisses. Enkeltaugliche Agrarpolitik heiße: Fördergelder nur noch für bäuerliche Betriebe, die Umwelt und Klima schützen, Tiere artgerecht halten und gutes Essen für uns alle herstellen, so Richartz weiter.

Wolfgang Hees, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Baden-Württemberg, verwies auf die schwierige wirtschaftliche Lage bäuerlicher Betriebe in Frankreich und Deutschland: "Statt weiter mit EU-Subventionen die Agrarindustrie zu fördern, muss die Politik endlich bäuerliche Leistungen für Klima-, Arten-, Tier- und Umweltschutz gerecht und zielgerichtet honorieren. Sonst verlieren wir massiv kleine und mittlere Betriebe, die gutes Essen produzieren. Das ist sozial, ökonomisch und ökologisch untragbar."

Initiiert wurde die Demonstration von dem französischen Bündnis „Pour une autre PAC“ (deutsch: Für eine andere GAP) und dem „Wir haben es satt!“-Bündnis. Sie fand im Rahmen des #GoodFoodGoodFarming-Aktionsmonats statt. [mbu]

Wir haben es satt-Demo in Straßburg

Pour une autre PAC

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