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BirdLife-Position zu Europas Biodiversitätsstrategie 2030
EU-News | 03.12.2019
#Biodiversität und Naturschutz

BirdLife-Position zu Europas Biodiversitätsstrategie 2030

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c. Pixabay

Das Klima und die Artenvielfalt befinden sich in einer Krise - und nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Umweltverbände fordern die Politik auf, endlich tiefgreifende Entscheidungen zu treffen. Der Naturschutzverband BirdLife hat nun ein Positionspapier für die nächste EU-Biodiversitätsstrategie vorgelegt, die von 2021 bis 2030 gelten soll und zurzeit von den EU-Organen ausgearbeitet wird.

"Europa muss jetzt eine moralische, politische und wirtschaftliche globale Führungsposition einnehmen", fordert die Organisation. Insbesondere fehle bisher eine funtionierende Politik, um aktiv die groß angelegte Wiederherstellung von Ökosystemen voranzutreiben und den massiven globalen Fußabdruck des verschwenderischen Konsums zu verringern, kritisierte BirdLife. Das Zeitfenster, um eine Trendwende bei der Klimaerwärmung zu erreichen, sei mit elf Jahren extrem kurz. Die schwindende Biodiversität gehöre gleichermaßen zur ökologischen Krise. In einem "integrierten sektorübergreifenden Fahrplan" hat BirdLife Positionen und Maßnahmen zur Rettung der Meere, des Landes, des Wassers, der Natur und ihrer Arten sowie der biologische Vielfalt vorgelegt.

Aufgeteilt sind die europaweit abgestimmten BirdLife-Forderungen in eine übergeordnete Zielsetzung und sechs Schwerpunktziele. Zu den übergeodneten Zielsetzungen gehören ein günstiger Erhaltungszustand aller Arten und Lebensraumtypen der EU-Naturschutzrichtlinien bis 2050 (bis 2030 zumindest 50 Prozent, keine Verschlechterung zwischen 2021 und 2030) sowie die Forderung, bis 2030 sowohl an Land als auch im Meer 30 Prozent der Flächen biodiversitätskonform zu schützen und zu managen.

Bei den geforderten Schwerpunktzielen geht es unter anderem um die tatsächliche Durchsetzung der EU-Naturschutzgesetzgebung und eine Rechtsverbindlichkeit der Biodiversitätsstrategie, die Renaturierung von Ökosytemen (Mobilisierung von mindestens 150 Milliarden Euro bis 2030), verringerten Konsum mit klaren Prozentforderungen und ein starkes globales Abkommen.

Der NABU als deutscher Arm von BirdLife hat die Forderungen ausführlicher vorgestellt. "Ob die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten es tatsächlich schaffen, das Jahr 2020 zum 'Superjahr der Biodiversität' zu machen, bleibt abzuwarten. Die Biodiversitätskonferenz in Kunming im Oktober 2020 (CBD COP15) bietet jedenfalls Anlass für einen 'Paris Moment' der Biodiversität", schreibt der NABU auf seinem Blog "Naturschätze retten". [jg]

Birdlife-Pressemitteilung

Positionspapier (engl., PDF, 32 Seiten)

Reaktion NABU

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