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Bulgarien: Protest gegen Autobahn in Natura-2000-Gebiet
EU-News | 02.08.2019
#Biodiversität und Naturschutz

Bulgarien: Protest gegen Autobahn in Natura-2000-Gebiet

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Die EU-Kommission soll ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Bulgarien einleiten, weil die Regierung es systematisch versäumt habe, den Lebensraum von seltenen Tieren und Pflanzen in der im Südwesten gelegenen Kresnaschlucht zu schützen. Ein sofortiges Einschreiten fordert ein Bündnis von Umweltschutzorganisationen und verweist auf neue Belege, dass sich der Zustand des Gebietes aufgrund bisheriger Versäumnisse bereits alarmierend verschlechtert habe.

Die enge 17 Kilometer lange Kresna-Schlucht, ein artenreiches Natura-2000-Gebiet, verbindet das Mittelmeer mit den Ökosystemen des Balkans und ist ein wichtiger Migrationskorridor für viele von der EU geschützte Arten wie Braunbären, Schildkröten, seltene Fledermäuse, Gänsegeier und Schmetterlinge. Die Struma fließt hindurch, ein Wildwasserfluss. Wegen der bereits gebauten Verkehrswege seien verschiedene seltene Arten bereits erheblich beeinträchtigt und die bulgarische Regierung scheint nicht willens zu sein, den Protesten von Nichtregierungsorganisationen und Anwohner*innen Beachtung zu schenken.

Schon im Juli 2017 hatten Umweltverbände wie CEE Bankwatch, Friends of the Earth und der bulgarischen Organisation Za Zemiata offiziell Beschwerde eingelegt. Parteiübergreifend forderten im Juli 2018 mehrere Parlamentsabgeordnete die EU-Kommission auf, sich für den Schutz der Kresna-Schlucht in Bulgarien einzusetzen (EU-News 10.07.2018). Im August 2018 übergab Friends of the Earth Protestunterschriften von 800 Anwohner*innen und 140.000 EU-Bürger*innen sowie europäisch tätigen Naturschutzorganisationen gegen eine durch EU-Gelder subventionierte Autobahn in der Kresna-Schlucht an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella (EU-News 08.06.2018). Der elfseitige Brief an Kommissionsvizepräsident Frans Timmermanns und zwei zuständige Generaldirektoren zählen zahlreiche Versäumnisse der bulgarischen Regierung auf. [jg]

Protestbrief  (englisch, PDF, 11 Seiten) von CEE Bankwatch, ClientEarth, Friends of the Earth Europe und Za Zemiata

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