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Studie: Naturschutz reduziert Bedrohung von Vogelarten um 40 Prozent
EU-News | 09.01.2020
#Biodiversität und Naturschutz

Studie: Naturschutz reduziert Bedrohung von Vogelarten um 40 Prozent

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c. pixabay

BirdLife hat mit neuen wissenschaftlichen Methoden untersucht, inwiefern aktiver Naturschutz die Überlebenschancen vom Aussterben bedrohter Vogelarten beeinflusst. Fazit: Weltweite Erhaltungsbemühungen haben die Aussterberate von Vögeln immerhin um 40 Pozent gesenkt. Doch zahlreiche Arten sind gefährdet und bedürfen besserern Schutzes.

In der Praxis sei es auch weitaus effektiver präventiv zu verhindern, dass Arten mit gesunden Populationen überhaupt in einen Bedrohungsstatus rutschen. Denn Erhaltungsbemühungen sind oft kostspielig und schwierig, wenn die Populationen schon extrem geschrumpft sind. Auch könnten Rote-Liste-Arten von hohen Gefährdungskategorien in niedrigere zurückgestuft werden, wenn der aktive Schutz erstmal greift.

Studienmitautor Stuart Butchart forderte die Staatsregierungen auf, in den Verhandlungen zur Konvention über biologische Vielfalt (CBD) neben der Verpflichtung, das Aussterben von Arten zu verhindern, auch frühzeitige Maßnahmen für das Überleben von derzeit noch nicht oder leicht gefährdeten Arten zu vereinbaren. Denn wenn die globalen Anstrengungen nicht verschärft werden, könnte es zu einer Welle des Vogelsterbens kommen, die dreimal höher ist als in den vergangenen fünfhundert Jahren. Bisher sind von den weltweit bekannten 11.147 Vogelarten 187 ausgestorben.In den nächsten fünfhundert Jahren könnten 471 dazukommen.

Im Oktober findet die nächste CDB-Vertragsstaatenkonferenz im chinesischen Kunming statt.

Deutschland: Vogelschutzbericht 2019

Im Dezember hat Deutschland seinen nationalen Vogelschutzbericht nach Brüssel geschickt. Demnach ist Bestandsentwicklung zahlreicher Vogelarten weiterhin kritisch. Der Anteil der Brutvögel mit abnehmenden Beständen sei in den vergangenen zwölf Jahren deutlich höher als im Zeitraum der letzten 36 Jahre, vermelden Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz. Besonders die Arten der Agrarlandschaften wie Rebhuhn oder Kiebitz litten unter der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Insektensterben. Bei etwa einem Drittel der Arten - dazu gehören von Schutzbemühungen profitierende Großvogelarten wie Seeadler, Uhu und Schwarzstorch - nähmen die Bestände zu.

Die Ergebnisse zeigten, dass der Druck auf die Vogelbestände weiter gewachsen ist. Bislang seien auch nur für 49 Prozent der Fläche der insgesamt 742 Vogelschutzgebiete in Deutschland die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen festgelegt und 340 Managementpläne (Stand 2018) erstellt worden. [jg]

BirdLife-Meldung

Fachartikel in Biology Letters (englisch)

Deutscher Vogelschutzbericht nach Art. 12 Vogelschutzrichtlinie

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