Naturschutz: Vella soll zum Endspurt ansetzen

Das dramatische globale Insektensterben und andere fatale Entwicklungen haben Birdlife Europe, WWF, Friends of the Earth Europe (FoEE) und das Europäische Umweltbüro (EEB) zum Anlass genommen, EU-Umweltkommissar Karmenu Vella anzufeuern, ein aus Umweltsicht ansehnliches Erbe zu hinterlassen. Die jetzige EU-Kommission soll ihre Leistungen für Natur- und Umweltschutz endlich so dramatisch steigern, wie es die ökologischen Krisen verlangen.

Um die erfolgreiche Um- und Durchsetzung der EU-Naturschutzgesetze zu erreichen, haben die Verbände fünf Forderungen erhoben. Die EU-Kommission muss:

1. die Mitgliedstaaten dazu bringen, die Naturschutzgesetze vollständig zu implementieren;
2. die wirkungsvolle Umsetzung der Naturschutzgesetze erheblich beschleunigen;
3. den Mitgliedstaaten abverlangen, die Wasserrahmenrichtlinie endlich national umzusetzen und nicht durch Überarbeitung zu verschlimmbessern;
4. die Mitgliedstaaten dazu drängen, das marine Natura-2000-Netzwerk zu vervollständigen und dessen effektives Management zu sichern;
5. eine ehrgeizige Umweltreform in der Gemeinsamen Agrarpolitik verhandeln.

Solange die EU-Naturschutzgesetze nur auf dem Papier existierten, seien selbst bereits ausgewiesene Schutzgebiete in Gefahr. Um bis 2020 das Artensterben und den Biodiversitätsverlust aufzuhalten, brauche Europas Natur einen wahren "Champion", der Skandale anspricht und nicht vertuscht. Der "final countdown" für die Natur laufe. [jg]

Pressemitteilung FoEE

#NatureAlertCountdown mit den fünf Forderungen