CO2-Emissionen von Pkws in der EU nehmen weiter zu
Laut vorläufigen Zahlen der Europäischen Umweltagentur (EEA) sind die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Pkws 2018 erneut gestiegen. Für Autokonzerne wird es schwerer, die neuen EU-Grenzwerte ab 2021 einzuhalten.
Das zweite Jahr in Folge sind die CO2-Emissionen von neu zugelassenen Pkws in der EU gestiegen. Sie liegen nun bei durchschnittlich 120,4 Gramm CO2 je Kilometer. Das entspricht rund 2 Gramm oder 1,8 Prozent mehr als 2017.
Erstmals seit Beginn der Datenerhebung 2010 sind auch die CO2-Emissionen bei neuen leichten Nutzfahrzeugen angewachsen – ebenfalls um rund 2 Gramm CO2. Das entspricht 1,3 Prozent. Damit emittierten diese Fahrzeuge 2018 im Durchschnitt 158,1 Gramm CO2 pro Kilometer.
Die EEA führt den Anstieg hauptsächlich auf die gestiegenen Verkaufszahlen von sogenannten Sports Utility Vehicles (SUVs) zurück, die mit Ottomotoren ausgestattet sind und mehr CO2 ausstoßen als Fahrzeuge mit Dieselmotoren.
Im Gegensatz dazu blieb der Verkauf von emissionsarmen (LEVs) und emissionsfreien (ZEVs) Autos, was Elektroautos einschließt, auch 2018 auf niedrigem Niveau.
Die EEA weist darauf hin, dass die 2021-Vorgabe von durchschnittlich 95 Gramm CO2 pro Kilometer herannaht und demzufolge der Marktanteil von LEVs und ZEVs deutlich größer werden müsse.
Der Verband der europäischen Automobilindustrie ACEA äußerte die Sorge, dass Strafen für Autohersteller immer wahrscheinlicher werden, wenn der Verkaufstrend zugunsten von Benzinern weiter anhielte. Denn so werde es sehr schwierig, die EU-Vorgaben ab 2021 zu erfüllen. Zugleich appellierte ACEA an die EU-Staaten, stärker in die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität zu investieren.
Nach Ansicht der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) müsse die Automobilindustrie massiv umsteuern. Das bedeutet, dass statt mehr und größeren SUVs kleine, leichte Elektro- und Hybridfahrzeuge auf den Markt kommen müssen. [aw]