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Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
EU-News | 06.12.2019
#Wasser und Meere

5.500 kluge Köpfe pro WRRL

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© Florian Schöne
Blick auf die Oder

Ob Süßwasserfisch, Wasservogel, Auenwald oder Steinfliegenlarve - der Zustand der europäischen Fließgewässerökologie ist desaströs. Die EU soll endlich ihre eigenen Gesetze durchsetzen - das fordern Tausende WissenschaftlerInnen in einem gemeinsamen Statement für die Wasserrahmenrichtlinie.

Die Erklärung beschreibt die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) als ein wichtiges Instrument, um sicherzustellen, dass Europa „gesunde und widerstandsfähige Süßwasserkörper zur Unterstützung von Mensch und Natur heute und in Zukunft“ hat, und betont, dass es keinen effektiven europäischen Green Deal ohne das Herzstück gesunder Süßwasserökosysteme geben könne. Die Europäische Kommission will in Kürze ihre Evaluationsergebnisse - den sogenannten „Fitness-Check" - und die Schlussfolgerungen daraus veröffentlichen. Dabei soll geprüft werden, ob das Gesetz noch relevant und zweckmäßig ist.

Andreas Baumüller vom WWF-Europabüro beklagte: „EU-Mitgliedstaaten und Wirtschaftslobbys haben den Fitness-Check der Wasserrahmenrichtlinie genutzt, um auf schwächere Umweltstandards zu drängen. Das Schweigen der Europäischen Kommission war ohrenbetäubend und hat weiterhin ermöglicht, dass die positiven Wirkungen der WRRL durch eine mangelhafte Umsetzung und den Missbrauch von Ausnahmeregelungen zunichte gemacht werden. Wir hoffen, dass dieser massive Aufruf von Tausenden von Wissenschaftlern die Kommission zum letzten Mal aufruft: Dieses Gesetz ist das richtige Instrument zum Schutz der europäischen Flüsse, und jede Verwässerung würde den europäischen Green Deal ernsthaft gefährden.“ [jg]

Pressemitteilung WWF

Erklärung Scientists4WFD

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