Quoten 2020: Wissenschaftsbeirat empfiehlt Fangstopp für Hering und Dorsch
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat am Mittwoch Fangquotenempfehlungen für die Ostseebestände für 2020 veröffentlicht. Laut ICES befinden sich die Bestände des westlichen Herings sowie des westlichen und östlichen Dorsches in der Ostsee in einem kritischen Zustand. Für den westlichen Hering und den östlichen Dorsch empfiehlt der Rat für kommendes Jahr deshalb sogenannte Null-Quoten, also einen Fangstopp für beide Bestände.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Kampagne Our Fish haben aufgrund der ICES-Empfehlung die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner aufgefordert, die wissenschaftlichen Empfehlungen umzusetzen und weitere Sofortmaßnahmen zu unterstützen. Laut der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) soll die Überfischung bis 2020 beendet sein.
Bereits im vergangenen Jahr habe der ICES für den westlichen Heringsbestand einen Fangstopp empfohlen. Dieser sei aber von den Mitgliedstaaten ignoriert worden. Der Bestand ist nun weiter geschrumpft, kritisieren die Umweltverbände. Schon im April hatte der ICES einen Jahresbericht veröffentlicht, der auf den kritischen Zustand der Ostseebestände hinwies (EU-News 12.04.2019). [jg]
DUH-Pressemitteilung zu den ICES-Empfehlungen
ICES-Empfehlungen für Fangquoten 2020:
Westlicher Hering
Östlicher Dorsch
Westlicher Dorsch
ICES Report "Benchmark Workshop on Baltic Cod Stocks" (vom Frühjahr 2019)
Weitere Reaktionen und Forderungen nach Fangstopp: Oceana-Pressemitteilung