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Qualität der REACH-Daten: Wie geht es voran?
EU-News | 02.04.2020
#Kreislaufwirtschaft #Chemikalien

Qualität der REACH-Daten: Wie geht es voran?

chemikalien_scheidegger_pixabay
Foto: Matthias Rietschel

Seit 2018 ist klar, dass viele Unternehmen ihren Verpflichtungen im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH nicht nachgekommen sind und keine ausreichenden Sicherheitsdaten für die von ihnen hergestellten und verwendeten Substanzen eingereicht haben. In dieser Woche verkündete die Chemieindustrie, was sich in den vergangenen Monaten daran geändert hat.

Seit Juni 2019 seien im Rahmen eines Aktionsplans 1758 Registrierungsdossiers überprüft und „bei Bedarf“ mit Daten ergänzt worden, heißt es in einem Fortschrittsbericht des europäischen Chemieverbandes Cefic. 165 Unternehmen hätten an der Überprüfung teilgenommen. Für 2020 sei geplant, weitere Unternehmen für den Aktionsplan zu gewinnen und die Datenqualität in den REACH-Dossiers so zu erhöhen, dass es bei Überprüfungen durch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) nicht mehr zu Beanstandungen komme.

Während sie es begrüße, dass die beteiligten Unternehmen sich an EU-Recht halten wollen, hob Tatiana Santos, Chemikalienreferentin beim Europäischen Umweltbüro, im Gespräch mit dem Umweltnachrichtendienst Ends Europe hervor, dass es mehr als 600 Unternehmen waren, die ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen seien. „Wir erwarten mehr Anstrengungen von einer chemischen Industrie, die in Europa jährlich 500 Milliarden Euro wert ist und von einigen der reichsten und mächtigsten Personen kontrolliert wird“, erklärte sie.

Unternehmen, die Chemikalien in der EU herstellen oder in die EU importieren, müssen die Stoffe bei der ECHA registrieren und überprüfen lassen. Dabei müssen sie angeben, wie der Stoff sich auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auswirkt. Besonders besorgniserregende Stoffe dürfen nur zugelassen werden, wenn die Vorteile der Chemikalie die Risiken übersteigen. 2018 hatte das deutsche Bundesamt für Risikoforschung festgestellt, dass viele der eingereichten Registrierungen wichtige sicherheitsrelevante Informationen nicht enthielten (siehe EU-News vom 04.10.2018). Im Juni 2019 hatte die ECHA daraufhin angekündigt, die Kontrollen der Daten zu verschärfen (siehe EU-News vom 28.05.2019). [km]

Fortschrittsbericht Cefic

Tatiano Santos bei EndsEurope (kostenpflichtig)

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