Weniger Schweröl auf hoher See
Seit dem 1. Januar gelten neue weltweite Emissionsgrenzwerte für die Kraftstoffe von Schiffen. Die neue Regelung soll die Verwendung von Schweröl und die damit verbundenen giftigen Abgase verringern.
Statt 3,5 Prozent darf der Schwefelgehalt in Schiffstreibstoffen nur noch höchstens 0,5 Prozent betragen. Damit tritt ein Entschluss der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) aus dem Jahr 2016 in Kraft. Beim Verbrennen von schwefelhaltigem Treibstoff stoßen Schiffe giftige Schwefeloxid-Emissionen aus. Die EU-Kommission begrüßte den neuen Grenzwert, für den sie sich während der Verhandlungen eingesetzt hatte und von dem sie sich in Europa eine Verbesserung der Luftqualität inbesondere in südeuropäischen Küstenstädten erhofft. Verkehrskommissarin Adina Vâlean lobte die gemeinsamen Bemühungen der EU und der IMO, die nun zu einer Verbesserung der Situation für Umwelt und Gesundheit führten. In der EU gelten in sogenannten Niedrigemissionszonen, wie beispielsweise in der Ostsee und Nordsee, bereits seit 2015 Schwefelgrenzwerte von 0,1 Prozent.
Auch der NABU begrüßte das Inkrafttreten des neuen globalen Grenzwerts und rechnet damit, dass viele Schiffsbetreiber ihre Schiffe zukünftig mit Schiffsdiesel betreiben werden, „der deutlich sauberer verbrennt.“ Die in der neuen Regelgung enthaltene Ausnahme, dass Reeder stark schwefelhaltige Treibstoffe auch weiterhin nutzen dürfen, solange sie eine Abgasreinigung durchführen, sieht der NABU dagegen kritisch. „Die anderen Giftstoffe landen trotzdem in der Luft, und wenn nicht dort, dann über das Waschwasser im Meer“, heißt es in einer Pressemitteilung. Neben der neuen Treibstoffregelung müssten zudem schnellstens weitere Maßnahmen wie obligatorische Partikelfilter und Katalysatoren ergriffen werden, um die „Verschmutzungsprivilegien“ der Schifffahrt zu beenden. [km]