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CO2-Ausstoß im (Schiffs)Verkehr, bei Gebäuden und in der Landwirtschaft muss dringend runter
EU-News | 12.03.2020
#Klima und Energie #Mobilität

CO2-Ausstoß im (Schiffs)Verkehr, bei Gebäuden und in der Landwirtschaft muss dringend runter

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c. Pixabay

Im Verkehrsrat herrscht seit Mittwoch Einigkeit, dass der Seeverkehr seine Emissionen minimieren muss. Ein Briefing der Europäischen Umweltagentur (EEA) und der Klimabericht der Weltwetterorganisation (WMO) mahnen deutlich mehr Anstrengungen im Klimaschutz an.

CO2-neutrale Schiffe und Häfen

Die EU-Verkehrsminister*innen verabschiedeten am Mittwoch auf ihrem informellen Treffen im kroatischen Opatija eine Erklärung, in der sie bekräftigen, dass die klimaschädlichen Emissionen des Schiffsverkehrs erheblich reduziert werden müssen. Um das Ziel eines CO2-neutralen und sauberen Verkehrs auf dem Wasser zu erreichen, begrüßen die Minister*innen alle „bestehenden nationalen Strategien und Initiativen“ für die Dekarbonisierung. Zahlreiche Maßnahmen wie die Entwicklung neuer Kraftstoffe, zusätzliche Unterstützung für Häfen oder die Einrichtung einer verschmutzungsarmen Zone im Mittelmeer werden im Papier zudem genannt.

Die Minister*innen betonen auch, dass Klimaschutzmaßnahmen auf globaler Ebene „von herausragender Bedeutung“ seien und diese priorisiert werden sollen. Anscheinend sehen sie vor allem die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) in der Verantwortung, den Seeverkehr klimafreundlicher und ökologisch nachhaltig zu machen.

EU-Länder zum Handeln aufgefordert

Am Dienstag veröffentlichte die Europäische Umweltagentur (EEA) ein Briefing über die Entwicklungen der klimaschädlichen Emissionen im Verkehr, bei Gebäuden, in der Landwirtschaft und der Abfallwirtschaft. Diese vier Bereiche sind durch die europäische Lastenteilung (Effort Sharing) abgedeckt. Im Zeitraum 2005 bis 2018 konnten die EU-Mitgliedstaaten und das Vereinigte Königreich die Emissionen in den vier Bereichen um elf Prozent senken. Jedoch müssten die Länder die jährliche Reduktionsrate nun verdoppeln, um das CO2-Reduktionsziel von 30 Prozent bis 2030 zu erreichen.

Zwischen 2005 und 2018 habe es die größten CO2-Einsparungen im Wärme- und Kältebereich von Gebäuden gegeben. Im Gegensatz dazu seien keine nennenswerten Verringerungen von Treibhausgasen in der Landwirtschaft eingetreten. Im Verkehr stiegen sogar die CO2-Emissionen seit 2014 wieder an.

Die EEA schlussfolgert daraus, dass eine kontinuierliche Prüfung und Evaluation von Maßnahmen zur CO2-Reduktion unabdingbar sind.

2019 ist zweitwärmstes Jahr

Der Klimawandel schreitet einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie zufolge weiter voran. 2019 sei demnach das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung durchschnittlich auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, wird immer unwahrscheinlicher.

Während der Vorstellung des Berichts am Mittwoch in New York City erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas, dass die globale Durchschnittstemperatur im vergangenen Jahr bereits um 1,1 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lag. Schätzungen der WMO zufolge könnte die mittlere Temperatur bereits in den kommenden zehn Jahren bis zu 1,65 Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau steigen. [aw]

EU-Verkehrsrat: Erklärung von Opatija “EU Waterborne Transport Sector – Future outlook“ (Download am Seitenende)

EEA briefing: ‘National action across all sectors needed to reach greenhouse gas Effort Sharing targets’ 

WMO State of the Climate Report 2019    

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