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EU-Kommission findet Energie- und Klimapläne teilweise lückenhaft
EU-News | 18.06.2020
#Klima und Energie

EU-Kommission findet Energie- und Klimapläne teilweise lückenhaft

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c. Pixabay

Laut EU-Energiekommissarin Kadri Simson reichen die in den nationalen Energie- und Klimaplänen (NECPs) der EU-Mitgliedstaaten dargelegten Maßnahmen nicht aus, um das EU-Ziel 2030 für Energieeffizienz zu erfüllen. Derweil tauchte ein Leak der EU-Wasserstoffstrategie auf.

Am Montag kamen die EU-Energieminister*innen zu einer Videokonferenz zusammen. Zugeschaltet war auch die Energiekommissarin Kadri Simson, die über die vorläufigen Ergebnisse der EU-Kommission zu den NECPs informierte. Es klaffe derzeit eine „substantielle Lücke“ von drei Prozentpunkten, um das Effizienzziel beim Primärenergieverbrauch von 32,5 Prozent bis 2030 zu erreichen, zitierte der Umweltinformationsdienst ENDS Europe die Kommissarin.

Positiver scheint es bei den erneuerbaren Energien auszusehen. Das Ausbauziel von 32 Prozent bis 2030 würden die Mitgliedstaaten mit ihren geplanten Maßnahmen um ein Prozentpunkt übertreffen, berichtete das Online-Nachrichtenmagazin EurActiv. Jedoch warnte Simson vor weniger Investitionen in Erneuerbare aufgrund der weltweiten pandemiebedingten Wirtschaftskrise.

Bis auf Irland hätten nun alle EU-Länder die Endfassung ihrer NECPs an Brüssel gemeldet. Auch Deutschland war zeitlich massiv in Verzug. Erst in der vergangenen Woche hatte das Bundeskabinett den Plan beschlossen (EU-News vom 11.06.2020).

Neben der vorläufigen Bewertung der NECPs von Seiten der Kommission tauschten sich die Energieminister*innen über den Erholungsplan aus und betonten, dass „innovative Energietechnologien“ wie Smart Grids, Wasserstoff, Windkraft an Land und auf See „von großer Wichtigkeit“ seien, um Arbeitsplätze zu schaffen, wettbewerbsfähig zu sein und die Dekarbonisierung voranzutreiben.

Das Climate Action Network (CAN) Europe forderte die EU-Länder dazu auf, EU-Mittel aus dem Wiederaufbaufonds im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen einzusetzen. Investitionen in fossile Energien oder in blauen, also durch Erdgas hergestellten Wasserstoff dürfe es nicht geben. Stattdessen müsse das Geld in Energieeffizienz und Erneuerbare fließen.

Laut Simson wird die Kommission im Oktober eine detaillierte Bewertung aller NECPs im Rahmen des Berichts zum Stand der Energieunion vorlegen.

Vorläufige Version der EU-Wasserstoffstrategie

Erwartet wird, dass Ende Juni oder Anfang Juli die EU-Kommission ihre Wasserstoffstrategie veröffentlicht. Dem Online-Nachrichtenportal EurActiv liegt ein Entwurf der Strategie vor, wie am heutigen Donnerstag bekannt wurde. Darin heißt es unter anderem, dass die Kommission Wasserstoff aus erneuerbaren Energien als wichtigen Bestandteil der Energiewende fördern wolle. Nach der Sommerpause solle eine „Allianz für sauberen Wasserstoff“ eingerichtet werden. Allerdings weist EurActiv darauf hin, dass es sich um einen sehr frühen Entwurf handeln müsse aufgrund zahlreicher Aufzählungen und unvollständiger Sätze. Änderungen seien wahrscheinlich. [aw]

Kroatischer Vorsitz über die Tagung des Energierats   

EurActiv: EU set to slightly surpass 2030 renewable energy goal 

ENDS: Green energy: Simson highlights ‘ambition gap’ and warns of investment shortfall (kostenpflichtig)  

CAN Europe: Energy Ministers’ recovery plans must be climate-proof 

EurActiv: LEAKED: Europe’s draft hydrogen strategy 

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