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Klimaschutz in der EU: verschleppen, bis es zu spät ist?
EU-News | 13.02.2020
#Klima und Energie

Klimaschutz in der EU: verschleppen, bis es zu spät ist?

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c. Pixabay

Umweltorganisationen appellieren an die EU-Kommission, das EU-Klimaziel 2030 im Frühjahr anzuheben, nicht erst im Herbst. Die Kommission wiederum mahnt Deutschland und acht weitere EU-Länder, endlich den nationalen Energie- und Klimaplan einzureichen.

Offener Brief an EU-Kommission: höheres 2030-Ziel nicht auf die lange Bank schieben

Die deutschen Umweltschutzorganisationen BUND, Deutsche Umwelthilfe, Germanwatch, Greenpeace, NABU, WWF Deutschland, die Denkfabrik E3G sowie die Klima-Allianz Deutschland und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) haben in einem Schreiben an die EU-Kommission ihre Sorge über Verzögerungen bei der Vorlage eines neuen Klimaziels für die EU zum Ausdruck gebracht. Sie fordern einen Vorschlag der Kommission für den Frühling, um sicherzustellen, dass die eklatante Lücke zwischen den Zielen des Pariser Abkommens und den bisher vorliegenden Beiträgen geschlossen wird.

Ein Kommissionsvertreter hatte im Januar angedeutet, dass die Entscheidung, das Klimaziel 2030 von derzeit 40 Prozent auf „50 bis 55 Prozent“ anzuheben, wahrscheinlich erst im September oder Oktober fallen werde. Für die Klima- und Umweltschutzorganisationen ist das zu spät. Sie bitten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem Vorschlag für den neuen nationalen Klimabeitrag (NDC) höhere politische Priorität einzuräumen. Nur so könne sichergestellt werden, dass die EU ab Juni „geopolitisch handlungsfähig ist und rechtzeitig mit anderen großen Emittenten in Verhandlungen treten“ könne.

Der Brief erschien am heutigen Donnerstag.

NECPs: Neun EU-Länder sind im Verzug

Wie das Nachrichtenportal EurActiv am vergangenen Freitag berichtete, hatte die EU-Kommission die Bundesregierung in der vergangenen Woche ermahnt, weil der überarbeitete nationale Energie- und Klimaplan (NECP) noch immer nicht im Berlaymont eingegangen sei. Die eigentliche Frist zur Einreichung war am 31. Dezember 2019 verstrichen. Vize-Kommissionspräsident Frans Timmermans und Energiekommissarin Kadri Simson hätten Deutschland sowie acht weitere Länder nun in einem Brief aufgefordert, die Pläne „unverzüglich“ in Brüssel vorzulegen.

Anpassungen an Klimawandelfolgen in Europa

Dass Eile geboten ist, verdeutlichen interaktive Landkarten über Extremwetterereignisse wie Dürren, Starkregen, Waldbrände und Anstieg des Meeresspiegels, die die Europäische Umweltagentur (EEA) am Montag veröffentlichte. Im dazugehörigen Bericht warnt die Agentur davor, dass derartige Extremereignisse in vielen Regionen Europas häufiger und intensiver werden. Dies werde negative Auswirkungen auf Ökosysteme, die Wirtschaft sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen haben. Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch die städtischen Gebiete in Europa betreffen. Das Fazit des Berichts lautet daher, dass Anpassungsmaßnahmen an Folgen des Klimawandels entscheidend stärker forciert werden müssten. [aw]

Offener Brief der Umweltorganisationen an die EU-Kommission  

EurActiv: EU-Kommission ermahnt Deutschland wegen verpasster Frist beim Klimaplan 

EEA: Why does Europe need to limit climate change and adapt to its impacts?   

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