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Mehr Energiespeicher und klimafreundliche Energieprojekte
EU-News | 10.07.2020
#Klima und Energie

Mehr Energiespeicher und klimafreundliche Energieprojekte

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c. Pixabay

Das EU-Parlament stimmte am Freitag einem Energiespeicherkonzept zu und fordert die Kommission auf, die Leitlinien für die Verordnung über transeuropäische Energienetzwerke so zu überarbeiten, sodass diese in Einklang mit mittel- und langfristigen EU-Klimazielen stehen.

Energie dezentral speichern

Die EU-Abgeordneten billigten einen Bericht des Industrieausschusses (ITRE), der den Einsatz und Ausbau von Speichertechnologien für Energie aus erneuerbaren Quellen ins Auge fasst. Die Berichterstatterin Claudia Gamon (Renew Europe, Österreich) erklärte dazu: „Für den Übergang zur CO2-armen Wirtschaft, die auf Energie aus erneuerbaren Quellen beruht, ist die Speicherung von Energie unverzichtbar. Wind- und Solarstrom ist nicht immer in ausreichender Menge verfügbar – deswegen müssen wir mehr speichern.“ Neben die etablierten Pumpspeicherkraftwerke sollen in Zukunft neue Batterien, Wärmespeicheranlagen und Wasserstoff treten.

Die Abgeordneten weisen außerdem auf das Potenzial von Wasserstoffs hin, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Um grünen Wasserstoff günstiger und wirtschaftlich rentabel zu machen, müsse die Kommission die Forschung unterstützen. Ebenfalls in der vergangenen Woche hatte die EU-Kommission passenderweise ihre EU-Wasserstoffstrategie sowie die Strategie zur Integration der Energiesysteme vorgestellt (EU-News vom 08.07.2020).

Das Parlament betont auch, dass die Nutzung von Erdgas nur als Übergangslösung betrachtet werden dürfe, von der man nach und nach abkommen solle. Das klang in einem Bericht der Ausschusses für regionale Entwicklung (REGI) im EU-Parlament über die Förderbereiche des Fonds für einen gerechten Übergang (Just Transition Fund) allerdings anders (EU-News vom 09.07.2020).

Darüber hinaus unterstützt das Parlament die Kommission darin, EU-Standards für Batterien festzulegen und von Produkten aus Drittländern unabhängiger zu werden. Die EU sei stark auf die Einfuhr von Rohstoffen angewiesen, deren Gewinnung die Umwelt in den Abbauländern schädige. Deshalb soll das Recycling und die nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen verbessert werden.

Welche Energieprojekte EU-Gelder erhalten sollen

Das EU-Parlament verabschiedete am Freitag außerdem eine Entschließung zur bevorstehenden Überarbeitung der Leitlinien für die Verordnung über transeuropäische Energienetze (TEN-E). Diese Leitlinien regeln, welche Energieprojekte von der EU Finanzmittel erhalten.

Nach dem Willen der EU-Parlamentarier*innen müssen die neuen Leitlinien mit den Energie- und Klimazielen der EU für 2030, ihrer langfristigen Verpflichtung zur Dekarbonisierung und dem Grundsatz „Energieeffizienz an erster Stelle" in Einklang stehen.

Um sicherzustellen, dass die Projekte, die für die nächste PCI-Liste (Projekte von gemeinsamem Interesse) ausgewählt werden, mit den Klimaverpflichtungen der EU übereinstimmen, fordern die Abgeordneten die Kommission auf, bis Ende 2020 auch Übergangsleitlinien vorzuschlagen.

Die PCI-Liste steht seit einiger Zeit in der Kritik, da darüber in der Vergangenheit Gasprojekte gefördert wurden und die Kommission anscheinend keine Nachhaltigkeitsprüfung der besonders förderfähigen Energieprojekte durchführte (EU-News vom 07.05.2020 und 18.02.2020).

Noch in diesem Jahr will die EU-Kommission einen Vorschlag für die Revision der TEN-E-Leitlinien unterbreiten. [aw]

Durch das EU-Parlament angenommene Texte von Freitag, den 10. Juli

EU-Parlament: Bessere Energiespeicherung für Umstieg auf CO2-arme Wirtschaft in der EU 

EU-Parlament: Energieprojekte: EU-Finanzierung sollte die Klimaziele 2050 widerspiegeln    

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