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Umweltagentur: Schutz plus Vernetzung gleich starke Ökosysteme
EU-News | 03.07.2020
#Biodiversität und Naturschutz

Umweltagentur: Schutz plus Vernetzung gleich starke Ökosysteme

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c. Pixabay

Ohne Autobahnunterbrechung und sonstige Hindernisse von einem Gebiet ins andere wechseln - das ist nicht nur ein ökosystemerhaltender Traum von Luchs, Reh & Co., sondern auch gut für Menschen. Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat in einem Bericht die bessere Vernetzung von Naturschutzgebieten und anderen weitgehend naturnahen Landschaftszonen empfohlen. Das unterstützt auch einen ähnlichen Vorschlag der EU-Kommission in ihrer EU-Biodiversitätsstrategie 2030 (EU-News 20.05.2020).

Das Netz der Schutzgebiete der Europäischen Union, Natura 2000, könnte und sollte mit anderen naturnahen Gebieten und Naturlandschaften verbunden werden, um ein "transeuropäisches Naturnetz" zu schaffen. Laut einem Anfang Juli veröffentlichten Briefing trennen Autobahnen und andere Infrastrukturen derzeit etwa 15 Prozent der Natura-2000-Gebiete von anderen Naturgebieten, was sie hindere, Wasser und Luft zu reinigen, für Klimaschutz zu sorgen oder als Erholungsraum zu fungieren. Etwa 80 Prozent der derzeitigen Natura-2000-Gebiete seien bereits durch natürliche oder naturnahe Gebiete miteinander verbunden.

Die etwa 15 Prozent der abgetrennten Natura-2000-Gebiete liegen weniger als einen Kilometer voneinander entfernt, werden aber beispielsweise von Autobahnen, landwirtschaftlichen Flächen oder städtischen Gebieten durchschnitten, die die Bewegung der Arten und Ökosystemdienstleistungen einschränkten. Die Anbindung von Naturgebieten an grüne Infrastrukturen könnte die Ökosystemleistungen innerhalb des geschützten Netzes und seiner Umgebung um etwa 10 Prozent steigern, hat die EEA ausgerechnet. Dies könne mit wenig oder sehr wenig Managementeingriffen geschehen und zwar auch durch die Anbindung von EU-Standorten an benachbarte Regionen.

Die EU-Kommission hatte bereits im Juni 2019 Leitfäden vorgelegt (EU-News 04.06.2019), wie ökologisch wertvolle Gebiete zu Lande (grüne) und zu Wasser (blaue Infrastruktur) besser miteinander vernetzt werden können. Das Dokument ist Teil des Aktionsplans für Menschen, Natur und Wirtschaft von 2017. Der Biodiversitätsschutz und die Verbindung einzelner isolierter Gebiete sollte zudem in alle Politikbereiche und nicht zuletzt in den neuen Mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 integriert werden, empfahl die EU-Kommission. [jg]

EEA-Pressemitteilung

Zusammenfassung des Berichts: Building a coherent Trans-European Nature Network

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