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Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
EU-News | 16.03.2020
#Wasser und Meere #Landwirtschaft und Gentechnik

Meeresoffensive 2020

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c. Pixabay

2020 stehen zahlreiche wichtige internationale, europäische und nationale Entscheidungen an - deshalb haben sich 16 Organisationen an die Bundesregierung gewandt und konkrete Kernforderungen gestellt. Bestehende Ziele müssten endlich eingehalten, verabschiedete Maßnahmen umgesetzt und neue Vereinbarungen im Sinne der nachhaltigen Entwicklung und Gesundheit der Meere verabschiedet werden. Es gibt fünf Kernforderungen:

  1. Meere schützen und nachhaltig nutzen.
  2. Meere in der Klimakrise stärken.
  3. Schutz der Hohen See und der Tiefsee muss sichergestellt werden.
  4. Menschen und Meere ins Zentrum globaler nachhaltiger Entwicklung.
  5. Effektive Meerespolitik braucht starke Institutionen.

Unter diesen Überschriften finden sich zahlreiche Einzelforderungen. Beispielsweise soll sich die Bundesregierung dafür einsetzen, die in der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie
(MSRL) vorgesehenen Ziele wie die Erreichung des Guten Umweltzustandes (GES) durchzusetzen. Hierfür müssten die Schadstoff-, Nährstoff- und Mülleinträge in die Meere deutlich reduziert und Unterwasserlärm bekämpft werden.

Auf europäischer Ebene gelte es außerdem, das wissenschafts- und ökosystembasierte Fischereimanagement - wie in der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) vorgesehen - vollständig umzusetzen. Das schließe rechtlich verbindliche Vorgaben nachhaltiger Fanggrenzen auf Grundlage des höchstmöglichen Dauerertrags (MSY) bis 2020 in der EU ebenso mit ein wie eine grundlegende Reform der EU-Fischereikontrollverordnung. Letztere soll eine vollständig dokumentierte Fischerei und eine wirksame Fischereikontrolle auf See einschließlich Mitteln der elektronischen Fern- und Kameraüberwachung ermöglichen. Kleinfischerei müsse Vorrang gewährt werden.

International soll sich die Bundesregierung für die Etablierung eines effektiven Schutzgebietsnetzwerkes auf 30 Prozent der globalen Meeresfläche bis 2030 einsetzen.

Gemeinsam erarbeitet haben das Papier BUND, DEEPWAVE, Deutsche Umwelthilfe (DUH), fair oceans, Forum Umwelt und Entwicklung, NABU, Slow Food, Whale and Dolphin Conservation (WDC) und WWF in Zusammenarbeit mit Brot für die Welt, fair fish, Ozeanien Dialog, Reef Check, urgewald, der Schutzstation Wattenmeer und Waterkant. [jg]

Pressemitteilung Forum Umwelt & Entwicklung

Meeresschutzoffensive2020

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