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Nach wie vor hohe Nitratwerte im deutschen Grundwasser
EU-News | 02.07.2020
#Wasser und Meere #Landwirtschaft und Gentechnik

Nach wie vor hohe Nitratwerte im deutschen Grundwasser

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c. pixabay

Laut Medienberichten der Onlineplattform agrarheute hat das Bundesumweltministerium Ende Juni bei der jährlichen Ablieferung der Nitratmesswerte in Brüssel nur bedingt gute Nachrichten verbreitet: "Die Nitratbelastung an den Grundwassermessstellen in Deutschland hat sich zwischen 2016 und 2018 nur wenig verbessert", schreibt Autorin Johanna Michel.

Sie bezieht sich dabei auf "gut unterrichtete Kreise". Demnach hätten von den 692 Messstellen des EU-Nitratnetzwerks 2018 immer noch 26,7 Prozent über dem von der EU-Nitratrichtlinie geforderten Wert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter gelegen. Die Auswirkungen der auf Druck aus Brüssel beschlossenen neuen deutschen Düngeverordnung dürften sich erst in einigen Jahren in den Werten niederschlagen.

Nachdem im März auch der Bundesrat für die nach schier endlosen Diskussionen veränderten Düngeverordnung gestimmt hatte (EU-News 30.03.2020), trat diese am 1. Mai 2020 in Kraft. Noch in diesem Jahr soll eine Vereinheitlichung bei der Ausweisung belasteter Gebiete erfolgen. Hierzu hat das Bundeslandwirtschaftsministerium von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Kriterien erarbeiten lassen und in einem Entwurf einer Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) festgelegt. Es geht dabei um qualitative Verbesserungen bei Grundwasser-Messstellen sowie die verbindliche Festlegung einer Mindestdichte an Messstellen – auf 50 Quadratkilometer soll es künftig mindestens eine Messstelle geben. Zur Zeit läuft die Ressortabstimmung sowie parallel die Länder- und Verbändeanhörung. Geplant ist, dass die AVV am 12. August im Kabinett verhandelt, am 18. September durch den Bundesrat beschlossen und "nach Möglichkeit noch Ende September 2020" in Kraft treten wird. [jg]

Berichterstattung auf agrarheute

Pressemitteilung zur Vereinheitlichung belasteter Gebiete/AVV Messstellen etc.

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Nachtrag 09.07.2020: das Umweltbundesamt meldet, dass der Nitratbericht 2020 von Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht worden ist.

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