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Badegewässer 2019: Fast überall sauber
EU-News | 09.06.2020
#Wasser und Meere #Landwirtschaft und Gentechnik

Badegewässer 2019: Fast überall sauber

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c. pixabay

Die Auswertung der Badegewässerqualität vom Jahr 2019 ist da: Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat ihren jährlichen Bericht veröffentlicht und dem überwiegenden Teil der Badestellen, nämlich 95 Prozent, zumindest die Mindestqualität bescheinigt. Die Zahl der Stellen mit ausgezeichneter Badegewässerqualität stabilisierte sich bei rund 85 Prozent.

Europaweit wurden insgesamt 22.295 Stellen untersucht. Die Qualität der Küstengewässer ist mit 87,4 Prozent der Bewertung "ausgezeichnet" durchschnittlich besser als die inländisch gelegenen, wo aber auch immerhin 79,1 Prozent diesen Wert erhielten. Schlechte Noten erhielten 1,3 Prozent der Badestellen. Besonders sauber sind im Durchschnitt die Badestellen in Zypern, Österreich, Malta, Griechenland und Kroatien. In sechs europäischen Ländern waren 3 oder wenig mehr Prozent der untersuchten Stellen von schlechter Qualität: in Albanien (7 Stellen oder 5,9 Prozent), Estland (3 Stellen bzw. 5,6 %), Ungarn (10/3,9 %), Irland (5/3,4 %), in den Niederlanden (24/3,3 %) und in der Slowakei (1/3,1 %).

Schwimmen an Badestellen mit schlechter Wasserqualität kann zu Krankheiten führen. Badegewässer, die als schlecht eingestuft sind, müssen während der folgenden Badesaison geschlossen werden und Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung und zur Beseitigung von Gesundheitsgefahren für Badegäste ergreifen.

In Deutschland gilt dies für acht Badestellen. Mangelhaft waren der Goldscheuer-Badesee in Kehl (Baden-Württemberg), der Nordseestrand Wremen und der Weserstrand Sandstedt in Niedersachsen, die Elbe bei Brokdorf (Schleswig-Holstein), der Klostersee Triefenstein (Bayern), die Spreelagune in Brandenburg sowie zwei als Badegewässer eingestufte Stellen am südlichen Ufer des Süßen
Sees (Sachsen-Anhalt). 25 Badestellen waren 2019 ohnehin geschlossen, berichtet das Umweltbundesamt, entweder wegen Sanierungsarbeiten oder des Fehlens eines Betreibers. Sieben hatten aber eine schlechte Wasserqualität. Wegen des heißen Sommers hatten sich außerdem die Cyanobaktieren derart vermehrt, dass 53 Badestellen zumindest vorübergehend schließen mussten. Von den deutschen Badegewässern liegen 367 an der Küste von Nord- und Ostsee, 1.892 an Binnenseen und 32 an Flüssen. Insgesamt wurden 2.291 Stellen untersucht.

Angesichts der Coronapandemie empfiehlt die EEA auf die örtlichen Vorschriften zu achten, da das Risiko der Verbreitung von COVID-19 von der Anzahl der Besucher*innen des Geländes und der Umsetzung der von den nationalen Behörden bereitgestellten Leitlinien abhänge (z. B. soziale Abstandsvorschriften, Hygienemaßnahmen wie Handreinigung).

Bei den Badegewässern sind ausgesuchte Stellen gemeint, deren Wasserproben unter anderem auf Fäkalbakterien untersucht werden. Dabei geht es weder um die gesamte chemische noch die ökologische Gütequalität. Noch im Februar hatte die EU-Kommission Deutschland gerügt, dass es die EU-Vorschriften über Umweltqualitätsnormen nicht ausreichend umgesetzt hat (EU-News 13.02.2020). [jg]

EEA-Berichtsseite sowie einzelne Länderreports (Überblick) und der Bericht für Deutschland

Umweltbundesamt zur Badegewässerqualität

dpa-Berichterstattung

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