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Umweltagentur: Naturbasierte Lösungen bringen's!
EU-News | 19.04.2021
#Klima und Energie #EU-Umweltpolitik #Biodiversität und Naturschutz

Umweltagentur: Naturbasierte Lösungen bringen's!

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c. pixabay

Eine Studie der Europäischen Umweltagentur (EEA) plädiert für naturbasierte Lösungen bei der Bekämpfung des Klimawandels. Ein solcher Ansatz bringe viele Vorteile, darunter die Verringerung des Drucks auf die biologische Vielfalt, die Verbesserung der menschlichen Gesundheit und des Wohlbefindens, die Verringerung der Treibhausgasemissionen und den Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft.

Klimawandel, Artensterben und Qualitätsverluste in den Ökosystemen seien miteinander verbunden und hätten verheerende Folgen für die wirtschaftliche und soziale Stabilität, so die EEA in der Studie "Nature-based solutions in Europe: Policy, knowledge and practice for climate change adaptation and disaster risk reduction".

Die Arbeit mit der Natur werde "zunehmend als effizienter Weg zur Bewältigung dieser wachsenden Herausforderungen anerkannt". Trotz ihrer wachsenden Bedeutung hätten naturbasierte Lösungen aber noch Potenzial nach oben und könnten noch weiter verbreitet werden, heißt es in dem Bericht. Er zeigt anhand ausgewählter Beispiele aus ganz Europa, wie die Auswirkungen extremer Wetter- und Klimaereignisse schon auf diese Weise angegangen werden. Viele Länder stellten beispielsweise bereits die Natur in Flusstälern und Hochebenen wieder her, um das Hochwasserrisiko flussabwärts zu verringern. In Küstenregionen helfe die natürliche Vegetation, die Küsten zu stabilisieren, während die Wiederaufforstung mehr und mehr zur Speicherung von Kohlenstoff genutzt werde. Die Natur werde auch in die Städte zurückgebracht, indem städtische Flächen begrünt oder alte Kanäle oder Flüsse wieder geöffnet werden, was die Widerstandsfähigkeit gegen Hitzewellen erhöhe und zusätzliche Vorteile für Gesundheit und Wohlbefinden mit sich bringe.

Die EEA hat auch die globale und europäische Politik bewertet und analysiert, wie naturbasierte Lösungen zunehmend in die Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung integriert werden. Auf EU-Ebene beinhalte die Biodiversitätsstrategie 2030 als Teil des europäischen Green Deals einen Plan zur Wiederherstellung der Natur, der die Einführung naturbasierter Lösungen fördern könne. Solche Lösungen würden auch in der kürzlich von der Europäischen Kommission verabschiedeten EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel hervorgehoben, so die Umweltagentur. Die EEA schlägt eine EU-weite Kartierung bestehender und potenzieller naturbasierter Lösungen vor. Außerdem müsse es vereinbarte Standards, quantitative Ziele, messbare Indikatoren und Evaluierungsinstrumente für naturbasierte Lösungen geben. Ökosysteme müssten gesund bleiben, um ihr Potenzial für die Anpassung an den Klimawandel und die Verringerung von Katastrophenrisiken in Zukunft zu bewahren. Um gesellschaftliche Akzeptanz zu schaffen, Interessengruppen einzubinden und Stakeholder-Konflikte zu reduzieren, müssten geeignete Kapazitäten und eine ausreichende Finanzierung geschaffen werden, empfiehlt die EEA. [jg]

EEA-Pressemitteilung: Nature-based solutions should play increased role in tackling climate change

EEA-Report: Nature-based solutions in Europe: Policy, knowledge and practice for climate change adaptation and disaster risk reduction.

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