Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Zu wenig Ladesäulen, Abschied vom Verbrenner und Klimaschutz in der Luft
EU-News | 14.04.2021
#Mobilität

Zu wenig Ladesäulen, Abschied vom Verbrenner und Klimaschutz in der Luft

Rubrik_Verkehr_c._Pixabay_electric-car-1458836_1920
c. Pixabay (Bildausschnitt)

Wer für mehr Ladestationen für E-Mobilität plädiert, wer ein Verkaufsverbot von Autos mit Verbrennungsmotor unterstützt und wie Airlines klimafreundlicher werden sollen, erfahren Sie hier.

E-Mobilität: es fehlen Ladestationen

Der Europäische Rechnungshof (ECA) hat am Dienstag einen Sonderbericht zur Entwicklung der E-Lade-Infrastruktur in der EU veröffentlicht. Darin stellen die Prüfer*innen fest, dass die EU „noch weit davon entfernt“ sei, ihr Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2025 zu erreichen, wie es im Green Deal festgeschrieben ist. Auch fehle ein Gesamtfahrplan, um die Elektromobilität zu fördern.

Zwar seien Erfolge zu verzeichnen, zum Beispiel die Förderung eines gemeinsamen EU-Standards für Stecker zum Aufladen von Elektrofahrzeugen und die Verbesserung des Zugangs zu verschiedenen Ladenetzen. Doch gebe es für das Fahren mit Elektrofahrzeugen innerhalb der EU immer noch Hindernisse. Aus Sicht der Prüfer*innen variiert die Verfügbarkeit von öffentlichen Ladestationen von Land zu Land stark. Außerdem seien die Zahlungssysteme nicht harmonisiert und es fehle an Echtzeitinformationen für die Nutzer*innen. Hier müsse die EU nachsteuern.

ECA: Sonderbericht Nr. 05/2021: Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge: mehr Ladestationen, aber deren ungleichmäßige Verteilung macht das Fahren innerhalb der EU schwierig 

Städter für Ende der Verbrenner

63 Prozent der Einwohner*innen in 15 europäischen Städten befürworten ein Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselautos in Europa nach 2030. Das zeigt eine neue YouGov-Online-Umfrage im Auftrag der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E). Mehr als 10.000 Bürger*innen in 15 der größten Städte in Belgien (Antwerpen, Brüssel), Frankreich (Lyon, Paris), Deutschland (Hamburg, Berlin), Spanien (Barcelona, Madrid), Italien (Mailand, Rom), Polen (Krakau, Warschau), dem Vereinigten Königreich (Birmingham, London) und Ungarn (Budapest) wurden im März 2021 dazu befragt.

Für T&E sei ein europaweiter Ausstieg aus dem Verkauf von Autos, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, eine Option für die EU-Gesetzgeber, um ein klimaneutrales Europa bis 2050 zu erreichen. Julia Poliscanova von T&E betonte: „Die Politiker sollten auf die Menschen hören, die sagen, dass sie für den vollständigen Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen bereits 2030 bereit sind. Diesen Sommer sollte die Europäische Kommission ein EU-weites Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren vorschlagen.“

T&E: In cities 63% support EU ban on petrol and diesel car sales after 2030 

Luftfahrt auf klimafreundlichen Pfad bringen

Der Ausstoß von Treibhausgasen durch den Flugverkehr innerhalb Europas ist im Pandemiejahr 2020 um 64 Prozent deutlich gesunken. Das belegten neueste EU-Daten, die von der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) analysiert wurden.

Die europäischen Fluggesellschaften, die insgesamt rund 36 Milliarden Euro an staatlichen Rettungsgeldern erhalten hatten, seien es den Steuerzahler*innen jetzt schuldig, mehr für den Klimaschutz zu tun, erklärte T&E. Die Nichtregierungsorganisation forderte die EU bereits vor Ostern auf, die wirtschaftliche Erholung des Luftverkehrs nach der Coronapandemie grüner zu gestalten. Im Detail müsse die Verwendung von umweltfreundlicherem Treibstoff vorgeschrieben und ein CO2-Preis für alle europäischen Flüge erhoben werden. Im Juni wolle die EU-Kommission entsprechende Vorschläge präsentieren.

Prognosen der International Air Transport Association (IATA), dem internationalen Dachverband der Fluggesellschaften, und der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) zufolge könnte die Luftfahrtbranche im Jahr 2024 das Vorkrisenniveau von 2019 erreichen.

Jo Dardenne von T&E mahnte deshalb: „Es gibt keinen Grund, nach der Pandemie zu den Spitzenwerten der Umweltverschmutzung zurückzukehren. Die Fluggesellschaften können es besser machen, indem sie anfangen, grüne Kraftstoffe zu verwenden und für ihre gesamte Verschmutzung zu bezahlen, und die EU sollte sie dazu verpflichten.“

T&E: Green recovery necessary after airline pollution fell 64% last year

Redakteurin: Ann Wehmeyer

DNR-Newsletter mit Themenschwerpunkt Mobilität im April

Für eine echte Verkehrswende ist ein Perspektivwechsel im Stadtverkehr nötig. Wie der gelingen kann, schreibt die Journalistin Annette Jensen. Warum wir ein Bundesmobilitätsgesetz brauchen, erläutert Kerstin Haarmann vom VCD. Für die richtige Weichenstellung im Europäischen Jahr der Schiene plädiert Lena Donat von Germanwatch. Und die Journalistin Marion Busch stellt die Bedeutung des Copenhagenize Index für den urbanen Radverkehr vor.

Das könnte Sie interessieren

Problemsektoren Gebäude und Verkehr
EU-News | 26.03.2024

#Mobilität

Verkehrssektor gefährdet Green Deal-Klimaziele

Der Verkehrssektor verursacht die meisten Emissionen in der EU, noch vor der Industrie. Eine neue Studie von Transport & Environment zeigt nun: Im Jahr 2030 wird er sogar fast die Hälfte der Emissionen ausmachen. Damit gefährdet er die Klimaziele des Green Deals....