Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Aktuelles & Termine
Aktuelles & EU-News
Grundschleppnetzverbot lohnt sich schnell auch finanziell
EU-News | 12.05.2021
#Wasser und Meere

Grundschleppnetzverbot lohnt sich schnell auch finanziell

Rubrik_Wasser_Meere_Welle_mit_Lichtreflexion_c._Pixabay_water-2208931_1920
c. Pixabay

Der Nutzen eines Verbots von Bodenbaggern und zerstörerischen Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten überwiegt die Kosten nach kurzer Zeit; danach erwirtschaftet das Verbot sogar Gewinne, hat eine Studie von Seas At Risk ergeben. Zur Fischereipolitik gab es Beschlüsse zum Thunfisch und zum Schwarzen Meer.

In zwanzig Jahren über acht Milliarden Euro Gewinn

Eine von Seas At Risk in Auftrag gegebene und von der New Economics Foundation durchgeführte sozioökonomische Analyse hat ergeben, dass ein Verbot von bodenberührendem Fanggerät wie Grundschleppnetzen und Bodenbaggern in Meeresschutzgebieten bereits vier Jahre nach Inkrafttreten des Verbots einen Nettonutzen bringen würde.  Die Studie zeigt detailliert, dass nach 13 Jahren eines solchen Verbots für jeden ausgegebenen Euro 3,41 Euro zurückkommen würden, mit einem kumulativen Nettogewinn von 8,4 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren. Seas At Risk fordert deshalb, dass die Europäische Kommission die zerstörerische Fischereipraxis der Grundschleppnetzfischerei auslaufen lässt, beginnend in Meeresschutzgebieten und entlang sensibler Küstenbereiche.

Dies hätte noch weitere, auch sozioökonomische Vorteile: mehr und größere Fische für die Fischer*innen sowie die Schaffung neuer, umweltfreundlicher Freizeitaktivitäten. Noch entscheidender sei aber, dass ein gesundes Meer und widerstandsfähige Ökosysteme viele positive Auswirkungen haben würden – von der Regulierung des Klimas über sauberes Wasser und die Bindung von Kohlenstoff bis zum Schutz vor extremen Naturereignissen, so die Organisation. 

EU-Parlament bestätigt Managementplan für Roten Thun, Fischereiausschuss nimmt Bericht über Schwarzes Meer an

Schon Ende April hat das Parlament den Managementplan für Roten Thun gebilligt. Unter anderem enthält dieser neue sektorale Quoten für kleine Fischereifahrzeuge und Inseln, eine längere Fangsaison bei ungünstigen Klimabedingungen und Anreize für den Einsatz von selektivem Fanggerät sowie eine Verstärkung des Überwachungs- und Kontrollsystems. Allerdings sind auch die Beifanggrenzen von 5 auf 20 Prozent der Gesamtfänge angehoben worden.

Der Fischereiausschuss im EU-Parlament (PECH) hat am Montag einen Bericht von Ivo Hristov (Bulgarien, S&D) über die Herausforderungen und Chancen für die Fischerei im Schwarzen Meer angenommen. Darin heißt es, dass die Schwarzmeerländer die Zusammenarbeit weiter stärken und vertiefen sollten, um die Fischereiressourcen besser zu managen und bedrohten Arten, wie dem Stör, Erholung zu verschaffen. Der PECH fordert außerdem gezielte Maßnahmen und gemeinsame Finanzmittel zur Reduzierung der Umweltverschmutzung im gesamten Einzugsgebiet sowie die Durchsetzung der Fischereivorschriften. Die Mitgliedstaaten sollen aus Sicht des PECH die Ex-situ-Aufzucht von Stören verstärken sowie Umschulungsprogramme und alternative Existenzgrundlagen für Störfischer*innen vorsehen, um illegale Fänge zu verringern. Der PECH fordert die Mitgliedstaaten darüber hinaus auf, den Bau von Fischtreppen für Störe und andere wandernde Arten an den Stauseen des Eisernen Tores von Gabčíkovo zu unterstützen. [jg]

Pressemitteilung Seas At Risk: Benefits quickly outweigh costs of banning bottom trawling from Marine Protected Areas

Pressemitteilung EU-Parlament: Parliament backs management plan for bluefin tuna

Fischereiausschuss auf Twitter und Link zur Tagesordnung der Sitzunug am 10. Mai

Keine Stellnetze in Schutzgebieten

Umweltorganisationen starten Petition für Schweinswalschutz

Weil der einzige in Deutschland heimische Wal akut vom Aussterben bedroht ist, haben Umweltschützer*innen eine Petition gestartet. Die Schweinswalpopulation in der zentralen Ostsee umfasse nur noch etwa 500 Individuen. Die größte Bedrohung für den Schweinswal seien Stellnetze, die immer noch uneingeschränkt in Meeresschutzgebieten eingesetzt werden. Der Meeresschutz-Aktivist Maximilian Gabriel fordert anlässlich des Internationalen Tags des Ostsee-Schweinswals am 16. Mai gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und Whale and Dolphin Conservation in einer Petition das Verbot von Stellnetzen in Meeresschutzgebieten. Weiterlesen

Das könnte Sie interessieren

Eine Erdkugel in Form eines Wassertropfens fällt ins Meer.
EU-News | 18.04.2024

#Wasser und Meere

Our Oceans: Mehr Schutz für die Meere häufig nur mündlich

Der Meeresgipfel in Athen bündelt Verpflichtungsankündigungen für den Schutz der Ozeane. Derweil haben die EU und ihre Mitgliedstaaten aber noch viel zu tun, um marine Ökosysteme zu schützen und die Überfischung zu beenden, kritisieren Umweltverbände....