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Mitspracherecht der Parlamente bei Handelsabkommen mit Mexiko in Gefahr?
EU-News | 01.07.2021
#Wirtschaft

Mitspracherecht der Parlamente bei Handelsabkommen mit Mexiko in Gefahr?

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c. Pixabay

Die EU-Kommission plane eine Aufspaltung des Abkommens mit Mexiko in drei Teile, um die Bestimmungen des Handelsvertrags ohne Zustimmung der nationalen Parlamente ratifizieren zu können, kritisierte eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen in dieser Woche.

Nach Angaben der Organisationen sehe der Vorschlag der EU-Kommission vor, das 2018 verhandelte Abkommen zwischen der EU und Mexiko in einen politischen Teil, ein Investitions- und ein Handelsabkommen aufzuteilen. Dieses Vorgehen ermögliche es, das Handelsabkommen direkt vom Rat, also den Regierungsvertreter*innen der Mitgliedstaaten, und dem EU-Parlament ratifizieren zu lassen. Die Parlamente der Mitgliedstaaten müssten nur den anderen beiden Teilen zustimmen.

Für die unterzeichnenden Organisationen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL), Attac Germany, Forum Umwelt und Entwicklung, PowerShift, Seattle-to-Brussels Network (S2B), Transnational Institute (TNI) und Ecologistas en Acción gehe die EU damit „einen weiteren Schritt in Richtung intransparenter, undemokratischer Entscheidungsfindung in einem höchst umstrittenen Politikfeld“.

Die Auswirkungen der vereinbarten Handelsliberalisierungen auf die soziale und ökologische Situation in Mexiko seien bereits mehrfach kritisiert worden. Die Vorgehensweise der EU-Kommission verdeutliche „eine zunehmende Tendenz der EU, die Parlamente der Mitgliedstaaten an der Mitsprache zur Handelspolitik zu hindern“. Die Organisationen befürchten zudem, dass diese Verfahrensweise auch auf weitere Abkommen wie den Vertrag mit den Mercosur-Staaten angewendet werden könnte. [km]

Powershift: EU-Mexiko-Abkommen: Weiterer Schritt in Richtung eines intransparenten und undemokratischen Handels

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