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Dieselskandal: ökologische Verkehrswende ist noch weit entfernt
Position | 02.08.2017
#Mobilität #Emissionen

Dieselskandal: ökologische Verkehrswende ist noch weit entfernt

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"Es ist Zeit für mehr Ehrlichkeit in der Debatte: Diesel macht krank: Kopfschmerzen, Schwindel und Atemnot kennen viele Menschen, die sich vor allem an heißen Tagen auch nur für kurze Zeit durch den Straßenverkehr bewegen müssen."

19.807 - so viele Menschen sind in Deutschland seit Bekanntwerden des Abgasskandals im September 2015 an den Folgen gesundheitsschädlicher Emissionen gestorben. Hinzu kommen chronische Erkrankungen der Atemwege, Herz-Kreislaufprobleme sowie ein erhöhtes Risiko für Allergien. Der Aufenthalt von nur einer Stunde im Straßenverkehr, unabhängig ob im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß, kann das Herzinfarkt-Risiko kurzzeitig um das Dreifache erhöhen, wie die Europäischen Umweltagentur belegt hat.

Auch ein Ausbau des ÖPNV und von Fahrradwegen können die krebserregenden Schadstoffe nicht kompensieren, denn was einmal als Feinstaub und Stickoxide in die Luft gepustet wird, atmen wir ein. Wer täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt, lebt eben leider nicht gesünder, da er an jeder Ampel gesundheitsschädliche Emissionen einatmen muss.

Die EU war es, die Deutschland bereits Jahre vor dem Abgasskandal eine besorgniserregend schlechte Luftqualität bescheinigte. 2013 eröffnete die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen erhöhter Feinstaubbelastung in Leipzig und Stuttgart. Es wurde gefordert, Diesel-Werke zu reglementieren, umweltschädliche Steuervorteile zu reduzieren und die Gesundheit der Stadtbewohner durch striktere Umweltzonen zu schützen. Was passierte? Nichts.

Kommentar: Dieselskandal - Wer nicht handelt macht sich mitschuldig an 19.807 Todesfällen

Prof. Dr. Kai Niebert

Präsident

030 6781775-902

niebert@dnr.de

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