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DNR zum Tag des Nationalen Naturerbes
Pressemitteilung | 09.06.2017

DNR zum Tag des Nationalen Naturerbes

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c. Florian Schöne

Anlässlich des Tags des Nationalen Naturerbes hat der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) auf den weiterhin alarmierenden Zustand der biologischen Vielfalt in Deutschland hingewiesen. Das Überleben der heimischen Tier- und Pflanzenarten könne langfristig nur gesichert werden, wenn dafür die notwendigen Lebensräume bewahrt werden. Großräumige Naturschutzflächen seien daher wichtiger denn je. „Vor allem Naturschutzorganisationen waren und sind Taktgeber bei der langfristigen Sicherung wertvollster Naturschutzflächen. Wenn wir jetzt zurückschauen, haben wir in den letzten knapp 20 Jahren enorm viel gemeinsam erreicht“, sagte DNR-Vizepräsident Leif Miller.

„Vor allem Naturschutzorganisationen waren und sind Taktgeber bei der langfristigen Sicherung wertvollster Naturschutzflächen. Wenn wir jetzt zurückschauen, haben wir in den letzten knapp 20 Jahren enorm viel gemeinsam erreicht.“
Leif Miller

Seit 1999 arbeiten Naturschutzverbände und -stiftungen unter dem Dach des Deutschen Naturschutzrings (DNR) in einer gemeinsamen „Strategiegruppe Naturschutzflächen“ zusammen für die langfristige Sicherung der Flächen des Nationalen Naturerbes. Die vielen Partner leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland. Insgesamt sind seit 1999 rund 190.000 Hektar Bundesflächen dem Naturschutz gewidmet worden. Dies ist ein bedeutender Erfolg des Naturschutzes.

Naturschutzorganisationen haben selbst große Naturschutzflächen vom Bund übernommen und jahrelang die Kosten für deren naturschutzgerechte Entwicklung getragen. In dieser Legislaturperiode wurde mit der Einrichtung eines eigenen Haushaltstitels erreicht, was seit vielen Jahren gefordert wurde: Auch der Staat muss finanzielle Verantwortung für Naturschutzflächen übernehmen. Außerdem hat der Haushaltsauschuss des Deutschen Bundestages im Juni 2015 weitere rund 31.000 Hektar ehemaliger Militärflächen, verteilt auf 62 Liegenschaften, als dritte Tranche des Nationalen Naturerbes beschlossen.

Aus Sicht des DNR und seiner Strategiegruppe ist eine weitere Stärkung des Nationalen Naturerbes auch zukünftig unabdingbar. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 fordert der DNR, naturschutzfachlich bedeutsame Flächen der vierten Tranche von Privatisierung auszunehmen und dauerhaft zu schützen. Zudem müsse eine Beratungs- und Vernetzungsstelle von Bundesumweltministerium und Flächeneigentümern zur Absicherung einer dauerhaft hohen naturschutzfachlichen Qualität auf allen Naturerbe-Flächen etabliert werden. Da sich Naturschützer seit vielen Jahren vor Ort für Flächen engagieren, sollten sie als „Flächenpaten“ ein Mitspracherecht haben, um ihre fachliche Expertise bei der Betreuung und Entwicklung einbringen zu können.

Darüber hinaus appelliert der DNR an die Politik, Bundesflächen außerhalb des Nationalen Naturerbes dauerhafter einer Wildnisentwicklung zu überlassen und entsprechende Konzepte zu entwickeln. „Hierfür brauchen wir in der nächsten Legislaturperiode einen Wildnisfonds mit Mitteln des Bundes, um die Schaffung von Wildnisgebieten von gesamtstaatlicher Bedeutung gezielt unterstützen zu können“, so Miller weiter.

Leif Miller

ehem. Vizepräsident (bis 03/2021)

030 - 67 81 775 70

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