Menü
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
Startseite
Presse
Pressemitteilungen
Bundesregierung muss Tierschutz in der Tierhaltung stärker voranbringen
Pressemitteilung | 13.03.2016

Bundesregierung muss Tierschutz in der Tierhaltung stärker voranbringen

Rubrik_Tierschutz_c._L._Marasz.JPG
Copyright: Deutscher Tierschutzbund e.V.

In immer mehr Umfragen bestätigen Verbraucherinnen und Verbraucher den Wunsch nach einer klaren Kennzeichnung der Haltungsbedingungen, unter denen tierische Produkte erzeugt werden. Damit einher geht die Bereitschaft, für ein Mehr an Tierschutz auch mehr Geld zu zahlen. Vor diesem Hintergrund fordern der Deutsche Naturschutzring (DNR) und der Deutsche Tierschutzbund anlässlich des Weltverbrauchertags am 15. März Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt auf, dieser Entwicklung endlich Rechnung zu tragen. „Der gesellschaftliche Werte-wandel in Richtung mehr Tierschutz ist überdeutlich. Es ist daher höchste Zeit, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium endlich handelt und einen konkreten Aktionsplan vorlegt. Im Zentrum steht dabei die Verbesserung des gesetzlichen Rahmens, die Einführung eines staatlichen Tierschutzlabels sowie die Ausrichtung der Förderpolitik auf Maßnahmen, die den Tierschutz in den Ställen voranbringen“, sagt DNR-Präsident Kai Niebert.

Ein staatliches Label würde das nötige Vertrauen schaffen und es den Verbrauchern einfacher machen, Fleisch aus tiergerechter Haltung zu erkennen. Erst kürzlich hat eine Umfrage der Verbraucherzentralen erneut belegt, dass zwei Drittel der Verbraucher höhere Preise akzeptieren, wenn sie sicher sind, dass die Tierhaltung auch tatsächlich verbessert wird. „Politik und Handel müssen die derzeitige Aufbruchsstimmung unbedingt nutzen, um die Tierhaltung durch höhere Standards und bessere Transparenz an der Ladentheke endlich substanziell voranzubringen. Zwischen der derzeitigen Gesetzgebung und den wirklichen Erfordernissen an den Tierschutz klafft eine Lücke, die nicht akzeptiert wird. Das deutsche Tierschutzgesetz ist unvollständig und grausam, auch weil es noch zu viele Ausnahmen zulässt, die dem Tierschutz entgegenstehen“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Aus Sicht der beiden Verbände ist in diesem Zusammenhang eine Verschärfung der gesetzlichen Vorgaben dringend erforderlich.

Neben dem gemeinsamen Appell für bessere Rechtsgrundlagen und einem staatlichen Tier-schutzlabel fordern die Verbände auch eine neue Förderpolitik. Um längerfristig genug Geld für die Förderung des Tierschutzes über Maßnahmen der ländlichen Entwicklung zur Verfügung zu stellen, setzen sich DNR und Deutscher Tierschutzbund für eine deutliche Anhebung der Umschichtung von Direktzahlungen in die zweite Säule der Agrarpolitik ein.

„Die gewaltigen Herausforderungen in der Tierhaltung können nur bewältigt werden, wenn sich Minister Schmidt dafür stark macht, dass die Bundesregierung im nächsten Jahr die Mittelumschichtung in die ländliche Entwicklung von aktuell 4,5 Prozent auf die maximal möglichen 15 Prozent beschließt“
Kai Niebert

Florian Schöne

Geschäftsführer

030 6781775-99

florian.schoene@dnr.de

Das könnte Sie interessieren

Rubrik_Landwirtschaft_und_Gentechnik_nature-213364_1920
Pressemitteilung | 13.03.2024

Agrarministerkonferenz: DNR fordert klares Bekenntnis zum Umbau der EU-Agrarförderung

Berlin – Die aktuellen Debatten um die Agrarpolitik sind getrieben von den Protesten der letzten Monate. Die populistischen Forderungen haben jedoch fatale Konsequenzen für die Artenvielfalt, wie die jüngste Entscheidung zur Aufweichung der Regelung für Biodiversitätsflächen (GLÖZ 8) zeigt. ...