Straßburg will gegen Schmuggel mit Haustieren vorgehen
Das EU-Parlament fordert die EU-Kommission auf, einen Aktionsplan zu erarbeiten, um gegen den zunehmenden illegalen Handel mit Haustieren in der EU vorzugehen. Vier Pfoten begrüßte die am Mittwoch verabschiedete Entschließung.
Mit 607 Ja-Stimmen, bei 3 Gegenstimmen und 19 Enthaltungen nahmen die Abgeordneten eine rechtlich nicht bindende Entschließung an. Im Januar hatte der zuständige Umweltausschuss (ENVI) im EU-Parlament dem Bericht zugestimmt (EU-News vom 23.01.2020). Abgesehen von der Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, des Tierschutzes und des Verbraucherschutzes sei der illegale Handel mit Heimtieren auch zu einer großen Einnahmequelle für das organisierte internationale Verbrechen geworden.
Nach Ansicht der Abgeordneten müssen folgende Maßnahmen auf den Weg gebracht werden:
- Verpflichtendes EU-System zur Registrierung von Hunden und Katzen,
- Einheitliche Definition großer gewerblicher Tierzuchtbetriebe („Welpenfabriken“),
- Bessere Strafverfolgung und härtere Sanktionen,
- Sensibilisierungskampagnen, um die Bürger*innen über die negativen Auswirkungen des illegalen Handels zu informieren.
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten bezeichnete die Forderung des EU-Parlaments nach einem EU-Aktionsplan, der die Strafverfolgung von illegalen Tierhändlern erleichtert, als „Meilenstein im Kampf gegen die europäische Welpenmafia“. Vier Pfoten appelliert an die EU-Kommission, endlich angemessene Vorschriften und Kontrollen durchzusetzen, denn „der illegale Haustierhandel verursacht jedes Jahr unsägliches Leid für Millionen von Hunden und Katzen“, so Pierre Sultana, Direktor des europäischen Büros von Vier Pfoten in Brüssel.
Vier Pfoten zufolge fehlt bei der Identifizierung und Registrierung (I&R) von Hunden und Katzen eine EU-weite Angleichung der I&R-Systeme sowie vernetzte Datenbanken. Die Resolution des EU-Parlaments baut auf dem bestehenden „Koordinierten Kontrollplan der EU“ auf, der sich auf den Online-Verkauf von Hunden und Katzen fokussiert. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen in diesem Plan gehören Partnerschaften zwischen Behörden, Websites, Datenbanken und Tierschutzorganisationen, um gegen irreführende Werbung für Haustiere vorzugehen. [aw]
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