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Rohstoffproduktivität

Rohstoffproduktivität

Der Indikator Rohstoffproduktivität wird berechnet als Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt zu Rohstoffverbrauch und soll als Richtgröße für den Einsatz abiotischer Rohstoffe dienen. In die Berechnung des Rohstoffverbrauchs gehen die inländischen Entnahmen von abiotischen Rohstoffen sowie die Importe und Exporte von Rohstoffen und Halb- und Fertigwaren ein.

Rohstoffproduktivität wird häufig als Indikator für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung gesehen. Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel formuliert, die Rohstoffproduktivität bis 2020 im Vergleich zu 1994 zu verdoppeln. Auch im Ressourceneffizienzprogramm ProgRess ist der Indikator eine wichtige Orientierungsgröße für die Effizienz der Produktion. Steigt jedoch das BIP schneller als die Rohstoffproduktivität, so steigt auch der Rohstoffverbrauch insgesamt – Ziel kann also angesichts des gewaltigen (deutschen) Rohstoffverbrauchs nur eine absolute Senkung des Ressourceneinsatzes sein. Zwar erhöhte sich die Rohstoffproduktivität In Deutschland zwischen 1994 und 2014 um etwa 49 Prozent, im gleichen Zeitraum stieg jedoch das Bruttoinlandsprodukt um 59 Prozent. Die Rohstoffproduktivität steigt außerdem, wenn Wirtschaftssektoren mit geringem Bezug zum Ressourcenverbrauch, wie die Finanzbranche, wachsen, obwohl keine Effizienzsteigerung beim Ressourceneinsatz erzielt wurde. Besser als Maßstab geeignet ist die sogenannte Total Material Requirement (TMR), die den absoluten Ressourcenverbrauch misst und den im Im- und Export von Gütern enthaltenen Rohstoffverbrauch berücksichtigt, unabhängig von der Entwicklung des BIP.