Plastiktütengesetz eingetütet

Der Gesetzesvorschlag zur Eindämmung des übermäßigen Plastiktütenverbrauchs ist unter Dach und Fach. Der Rat der EU hat am Montag den Vorschlag abgesegnet wie Medien berichten. Er wird in wenigen Wochen umgesetzt.
Die Mitgliedstaaten sind nun angehalten, auf Plastiktüten Gebühren zu erheben, sie zu besteuern oder gar zu verbieten. Der Verbrauch soll von derzeitigen 200 auf 40 Plastiktüten pro Jahr und Einwohner bis Ende 2025 vermindert werden.
Jedoch gibt es Ausnahmeregelungen für besonders dünnwandige oder dicke Plastiktüten. Auch oxo-abbaubare Tüten wurden nicht aufgenommen. Diese angeblich ökologischere Variante der Plastiktüten zersetzt sich nicht vollständig, sondern zerfällt in Mikroplastikteilchen, die die Umwelt verschmutzen (News vom 20.11.14).
Für Deutschland wird sich wohl vorerst wenig ändern. Mit einem aktuellen Verbrauch von 70 Tüten pro Einwohner im Jahr liegt die Bundesrepublik im unteren Drittel. „Bei einer Abwägung von Aufwand und Nutzen spricht derzeit aus unserer Sicht nichts dafür, in Deutschland Abgaben oder gar Verbote einzuführen“, sagte eine Sprecherin von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) laut dem Umweltinformationsdienst klimaretter.info. Es soll bei freiwilligen Maßnahmen des Handels bleiben. [es]