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Tiertransporte außer Landes verboten: EU soll GB nacheifern
EU-News | 16.05.2024
#Tierschutz

Tiertransporte außer Landes verboten: EU soll GB nacheifern

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© Foto: Pixabay/Gina Janosch

Großbritannien hatte bereits 2023 angekündigt, Lebendtierexporte zu verbieten. Nun kam die Entscheidung zum „Animal Welfare (Livestock Exports) Bill. Die EU müsse nachziehen und die Tierschutzreformen endlich angehen, fordern Tierschutzorganisationen. Grünen-Abgeordnete Deparnay-Grunenberg fürchtet Rückschritte.

Am 14. Mai hat das britische Parlament entschieden, Lebendtiertransporte für die Landwirtschaft (also auch Schlachtung) außerhalb des Landes zu verbieten. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten sieht die Entscheidung Großbritanniens, ein lange gefordertes Verbot aller Lebendexporte zu Schlacht- oder Mastzwecken im Gesetz zu verankern, als Signalschuss für die EU, endlich umfassende Tierschutzreformen bei Lebendtiertransporten anzugehen.

In einem aktuellen Meinungsartikel in der Tageszeitung Neues Deutschland (nd) argumentiert auch die Europaabgeordnete Anna Deparnay-Grunenberg (Grüne) für mehr Tierschutz in der EU. Ihrer Ansicht nach hätte die EU die Macht, die Agrarindustrie auf mehr Tierwohl festzulegen. Sie „ist eben nicht nur Opfer, sondern auch Täter in vielerlei Hinsicht. Das muss sich ändern!“ sagt Deparnay-Grunenberg und verweist als Mittel auf die Agrarsubventionen, die zur Reduzierung von Tierleid genutzt werden könnten. Sie bemängelt, dass Konservative nun versuchen, die Verhandlungspause vor der EU-Wahl zu nutzen, um Fortschritte zu stoppen – im Dezember hatte die EU-Kommission den lang erwarteten Vorschlag für Tiertransporte vorgelegt. Die weiteren Bereiche liegen indes lahm; die EBI „End the Cage Age“ hat sogar Klage beim Europäischen Gerichtshof wegen Untätigkeit eingereicht (EU-News).

PRO VIEH fordert die Bundesregierung auf, dem Beispiel Großbritanniens zu folgen. Dass Deutschland hier selbst aktiv wird, ist nötig, da auf EU-Ebene, wie erwähnt, die Reform der Tierschutzgesetzgebung auf sich warten lässt (EU-News 11.01.2024). Hierbei geht es um die vier Bereiche Tierhaltung, Transporte, Schlachtung und Kennzeichnungspflicht. Deutschland müsse jetzt handeln und die qualvollen Lebendtiertransporte im eigenen Land untersagen, so PRO VIEH. „Statt lebender Tiere können Fleisch, Milch und Befruchtungsmaterial exportiert werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bundesregierung nicht handeln will. Ein Verbot wäre rechtlich möglich“, sagt Hauptstadtreferent Andreas Schenk. [ah]

Vier Pfoten: Pressemitteilung

PRO VIEH: Pressemitteilung

nd: Artikel Europäische Union: Tierschutz auf der langen Bank

EU-Kommission: Pressemitteilung zu Transporten

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