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Wild- und Pelztierhaltung, Tiertransporte, Jagdtrophäen
EU-News | 27.05.2022
#Tierschutz

Wild- und Pelztierhaltung, Tiertransporte, Jagdtrophäen

Badender Tiger
© pixabay/Andreas Breitling

Offene Briefe, startende Europäische Bürgerinitiativen und Bewegung im Agrarrat in Sachen Wildtierhaltung in Haushalten. Ein kleiner Überblick über die jüngsten Neuigkeiten in Sachen Tierschutzpolitik in der EU.

Haltung von Wildtieren: Initiative im Agrarrat zu Verbot und Positivliste

Zypern, Litauen, Luxemburg und Malta haben am Dienstag beim Agrarrat ein Positionspapier zur Haltung von exotischen Wildtieren in Haushalten vorgelegt. Aus ihrer Sicht sollte auf EU-Ebene eine Liste entwickelt werden, welche Wildtierarten für Heimtierhaltung erlaubt sind und welche nicht, da es in den Mitgliedstaaten unterschiedliche Regelungen gebe. Der Handel mit exotischen Heimtieren sei eine der größten Bedrohung für das Überleben vieler Arten, zusätzlich zu anderen großen Bedrohungen der biologischen Vielfalt, wie Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung und Klimawandel. Eine harmonisierte EU-weite Positivliste würde das Schutzniveau erhöhen, mehr Klarheit für Tierhalter und Behörden schaffen sowie Verwaltungskosten verringern. Nicht zuletzt gehe es auch um die menschliche Gesundheit und Sicherheit sowie die ökologischen Gefahren durch invasive Arten.

Europäische Bürgerinitiative für ein „pelzfreies Europa“ startet durch

Der europäische Tierschutzdachverband Eurogroup for Animals hat mit vielen Mitstreitern in der letzten Woche die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Fur Free Europe“ gestartet. Ziel der offiziell bei der Europäischen Kommission registrierten Bürgerinitiative ist es, innerhalb eines Jahres eine Millionen Unterschriften zu sammeln, um die Pelztierhaltung und den Handel mit Zuchtpelzprodukten in Europa endgültig abzuschaffen. Wer mit seiner Stimme unterstützen möchte, kann dies online unter de.furfreeeurope.eu tun. Unter anderem der Deutsche Tierschutzbund, Vier Pfoten und Menschen für Tierrechte unterstützen die EBI.

Offener Bündnisbrief für EU-weites Verbot von Tiertransporten

Das Bündnis für Tierschutzpolitik hat letzte Woche in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir appelliert, sich für ein bundes- und EU-weites Verbot von Tiertransporten einzusetzen. Die beteiligten Organisationen Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz, Menschen für Tierrechte, PROVIEH und VIER PFOTEN forderten von der Bundesregierung, sich im bevorstehenden Revisionsverfahren der EU-Tierschutzgesetzgebung für starke Verbesserungen im Tierschutz zu engagieren. Aus Tierschutzsicht seien Tiertransporte in Drittstaaten grundsätzlich zu untersagen, da weder die tierschutzrechtlichen Standards eingehalten würden noch von EU-Seite zertifizierte Versorgungsstationen existierten.

Seit Jahrzehnten zeigten Berichte, dass die Tiere auf den qualvollen und langen Transporten sehr unter den schlechten Transportbedingungen sowie Hunger und Durst, Hitze und Kälte litten. Tierschutzrechtliche Standards würden systematisch ignoriert. Zu diesem erschütternden Ergebnis komme auch der offizielle Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses des EU-Parlaments im Zusammenhang mit dem Schutz von Tieren beim Transport (EU-News 21.02.2022).

#NotInMyWorld-Kampagne für ein Importverbort von Jagdtrophäen

Am internationalen Tag der bedrohten Tierarten (20. Mai) hat der europäische Arm der Humane Society International (HSI) die EU-Kommission aufgefordert, die Einfuhr von Trophäen vom Aussterben bedrohter Arten zu stoppen. Die Kampagne #NotInMyWorld zeige auch die Rolle Deutschlands als größter Importeur von Jagdtrophäen in der EU. Mehr als 5.400 Trophäen international geschützter Tiere seien zwischen 2014 und 2020 nach Deutschland importiert worden. Dies trage erheblich zum Rückgang bedrohter Arten bei. In Frankreich und den Niederlanden gebe es bereits ein Importverbot – die EU-Kommission soll nun endlich ein einheitliches Konzept für die Europäische Union vorlegen, so HSI Europe. [jg]

Positionspapier zu einem neuen EU-Rechtsrahmen für eine EU-Positivliste für die Haltung von Haustieren im Namen von Zypern, Litauen, Luxemburg und Malta

Berichterstattung dpa-Europaticker: Mehrere EU-Länder wollen viele Wildtiere als Haustiere verbieten

Eurogroup for Animals: Pelzfreies Europa

Deutscher Tierschutzbund: Start der Europäischen Bürgerinitiative „Fur Free Europe“

Tiertransporte: Offener Brief an Cem Özdemir

Humane Society International / Europe zur #NotInMyWorld-Kampagne für ein Importverbort von Jagdtrophäen

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