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Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen

Bonn-Berlin-Brüssel

Schon früh hat der DNR erkannt, dass die Verbindung nach Europa auch für Natur- und Umweltaktive einen großen Stellenwert hat. 1970 hat er das erste Europäische Naturschutzjahr organisiert. 1991 wurde die EU-Koordination eingerichtet. Und die Verbindungen werden bis heute stetig gepflegt.

1970 - Kampagne erstes Europäisches Naturschutzjahr

Nachdem 1970 rief der Europarat das Europäische Naturschutzjahr 1970 ausgerufen hatte, wurde der Deutsche Naturschutzring mit der Durchführung in der bundesrepublik beauftragt. Trotz einer geringen Förderung von nur 40.000 DM wurde das Jahr ein großer Erfolg: In zahlreichen Städten fanden Veranstaltungen statt, die breite Öffentlichkeit wurde durch Medien, Wettbewerbe und Aktionen für den Umweltschutz sensibilisiert. Über 10.000 Presseberichte erschienen.  

Höhepunkte waren Großkundgebungen in allen Landeshauptstädten. Die Abschlussveranstaltung in Bonn hielt der Bundeskanzler. In der Folge entstanden ein Sofort- und ein umfassendes Umweltprogramm, neue Behördenstrukturen wurden aufgebaut.  

Das Jahr führte auch zu einem starken Anstieg der Mitgliederzahlen in Naturschutzverbänden und zur Gründung zahlreicher Bürgerinitiativen. Die ehrenamtlichen Kräfte des DNR arbeiteten am Limit, doch der Einsatz zahlte sich aus: Neue Umweltministerien (nicht nur in der BRD) wurden gegründet, zahlreiche Gesetze wie das Bundesemissionsschutzgesetz und das Abfallbeseitigungsgesetz traten in Kraft. Der DNR war an deren Ausarbeitung beteiligt, unterstützt durch seine vier thematischen Arbeitskreise. 

"1970 hat der DNR im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland das Europäische Natur­schutzjahr ausgerichtet. Damals herrschte eine fulminante Aufbruchstimmung und wir haben über fünfhundert Veranstaltungen in Deutschland durchgeführt. Die Säle waren voll und die Herzen der Menschen schienen offen für den Naturschutz."
Hubert Weinzierl in seiner Rede zum 60. Geburtstag des DNR (Veranstaltung am 08.05.2010, Nationalpark Bayerischer Wald)

1991 - die EU-Koordination wird zum Leben erweckt

Am 1. Dezember 1991 hat der Deutsche Naturschutzring in Bonn eine erste Sachbearbeiterstelle in Teilzeit für "Europa-Koordination" eingerichtet. Diese sollte "in Vorbereitung auf den EG-Binnenmarkt dazu beitragen, dass die EG-Politik der deutschen Natur- und Umweltverbände besser aufeinander abgestimmt wird". Inzwischen heißt die EG Europäische Union (EU), es gibt 27 Mitgliedstaaten - aber immernoch gilt es, überall und jederzeit für Natur-, Tier- und Umweltschutz zu streiten.

 

1995: Zukunft gestalten - Natur erhalten

Drei Jahre nach der inzwischen schon legendären Rio-Konferenz fand das zweite Europäische Naturschutzjahr (ENJ) statt. Es ging besonders um den Naturschutz außerhalb von Schutzgebieten. Mehr als 550 Programmbeiträge von Vertretern aus allen gesellschaftlichen Bereichen (Natur- und Umweltschutz, Jagd, Forst- und Landwirtschaft, Gartenwesen, Sport, Tourismus, Verkehr, Wirtschaft, Kommunen, Kirchen etc.) wurden dem für das ENJ berufene Deutschen Nationalkomitee gemeldet. 54 Vorhaben wurden als Projekte des Monats besonders öffentlichkeitswirkam herausgestellt und dienten als sogenannten Fahrplan durch das Jahr: in jedem Monat in jedem Bundesland zu einem Themenkomplex ein solches Projekt des Monats. Dem DNR kam hierbei eine zentrale Rolle zu. Da er seit 1976 im Auftrag des BML/BMU die nationale Verbindungsstelle für Naturschutz beim Europarat (Centre Naturopa) ist, wurde ihm qua dieser Funktion die Geschäftsführung für das Deutsche Nationalkomitee übertragen und mit Sonderzuwendung durch das Bundesumweltministerium eine kleine Geschäftsstelle eingerichtet.

2006: EU-Koordination goes digital

In Vorbereitung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 startete das Team der DNR-EU-Koordination einen elektronischen Newsletter. Der wurde so gut angenommen, dass er bis heute erscheint. Regelmäßig berichtet der DNR über europäische Umweltpolitik, aktuelle Beschlüsse der EU-Institutionen, relevante Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen und Konferenzergebnisse sowie Möglichkeiten der Beteiligung an Gesetzesprozessen (Konsultationen). Zum Abonnement geht es hier.

 

 


Unser Engagement in Bildern

Stavros Dimas, Janez Potočnik, Karmenu Vella und Virginijus Sinkevičius: In den letzten Jahren hat die EU-Koordination immer wieder High Level Lobbyfahrten nach Brüssel zu allen Umweltkommissaren organisiert. Aber auch Termine mit Energiekommissar Günther Oettinger oder mit Parlamentspräsident Martin Schulz waren Höhepunkte der Advocacy-Arbeit des DNR in der EU.

 

2005: Besuch bei Stavros Dimas

2005: Besuch bei Stavros Dimas

v.l.n.r.: Jürgen Resch (DUH), Dr. Angelika Zahrnt (BUND), EU-Umweltkommissar (2004-2010) Stavros Dimas, Leif Miller (NABU), Klaus-Henning Groth (WWF), N.N., Annette Baumann (Grüne Liga), Thomas Tennhardt (NABU), Gerhard Timm (BUND), Martina Fleckenstein (WWF), Thomas Frischmuth (DNR), Stefan Krug (Greenpeace), Bjela Vossen (DNR)

2010: Besuch bei Günther Oettinger

2010: Besuch bei Günther Oettinger

v.l.n.r. Dr. Helmut Röscheisen (DNR), Antje Mensen (DNR), Christoph Bals (Germanwatch), Gerlinde Hofmann (Deutsche Reiterliche Vereinigung), Stefanie Langkamp (DNR), EU-Energiekommissar (2004-2010) Günther Oettinger, (vorne) Sebastian Schönauer (BN), Pieter de Pous (EEB), Claus Mayr (NABU), Jürgen Meier (Forum Umwelt & Entwicklung), Bjela Vossen (DNR)

2010: Besuch bei Janez Potočnik

2010: Besuch bei Janez Potočnik

v.l.n.r.: Bärbel Vogel (VdHK), Antje Mensen (DNR), Stefanie Langkamp (DNR), Claus Mayr (NABU), Elisabeth Emmert (ÖJV), Dr. Helmut Röscheisen (DNR), Gerlinde Hofmann (Deutsche Reiterliche Vereinigung), EU-Umweltkomissar 2009-2014 Janez Potočnik, Sebastian Schönauer (BN), Kai Schlegelmilch (FÖS), Bjela Vossen (DNR)

2016: Besuch bei Karmenu Vella

2016: Besuch bei Karmenu Vella

v.l.n.r.: N.N., N.N.(von der EU-Kommission), Eick von Ruschkowski (NABU), EU-Umweltkommissar 2014-2019 Karmenu Vella, (hinten) Martin Geilhufe (DNR), Prof. Dr. Kai Niebert (DNR), Jürgen Meier (Forum Umwelt & Entwicklung), Bjela Vossen (DNR), Florian Schöne (DNR)

2020: Besuch bei Virginijus Sinkevičius

2020: Besuch bei Virginijus Sinkevičius

v.l.n.r.: Magnus Wessel (NABU), Ruben-Alexander Schuster (Member of Cabinet) , Konstantin Kreiser (NABU), Christoph Heinrich (WWF), Henriette Schneider (DUH), EU-Umweltkommissar seit 2019 Virginijus Sinkevičius, Jörg Wojahn (Vertreter EU-Kommissions, Berlin), Bjela Vossen (DNR), Stefan Krug (Greenpeace), Florian Schöne (DNR), Wolfgang Obenland (Forum Umwelt & Entwicklung)

2024 - Empfang „Green Deal jetzt umsetzen”

Delegation vor den Treppen zur EU-Kommission

Eine weitere Reise der DNR-EU-Koordination mit Interessierten aus den DNR-Mitgliedsverbänden nach Brüssel fand in der zweiten Dezemberwoche 2024 statt. Es gab zahlreiche Termine mit Vertreter*innen der EU-Institutionen, unter anderem ein Empfang zum Green Deal.

Als Umweltdachverband haben wir uns in der europäischen Hauptstadt stark für den Green Deal gemacht. Unsere Termine mit Abgeordneten, Mitarbeitenden und Beamt*innen der EU-Kommission haben deutlich gemacht: Das Commitment für den Green Deal ist da, jetzt heißt es Ärmel hoch krempeln - vor allem in den Bereichen Naturschutz, Finanzierung, Kreislaufwirtschaft und Landwirtschaft. 

Zum ausführlichen Bericht der EU-Koordination