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Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen
EU-News | 20.07.2017
#Landwirtschaft und Gentechnik

EU-Öko-Verordnung verschoben

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Nachdem es im vergangenen Monat so aussah, als ob die EU-Verordnung für Bioprodukte nur noch abgewinkt werden muss, liegt sie vorerst wieder auf Eis.

Am Montag vertagten die zuständigen MinisterInnen im EU-Rat die geplante finale Abstimmung auf den Herbst. Der Grund: Es gibt einige Fragen, die geklärt und nachverhandelt werden müssen. Umstritten sind vor allem Vorgaben für Ökolandwirte, falls ihre Produkte durch Pflanzenschutzmittel verunreinigt wurden. In der Biobranche ist der Einsatz von Chemikalien verboten. Es könnten dennoch Spuren von Pestiziden in Bioware festgestellt werden, die von konventionellen Feldern über die Luft in den Pflanzen landen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium kritisieren die Nachweispflicht und Kontrolle von chemischen Rückständen. Umweltministerin Barbara Hendricks sagte, es sei absurd die Ökobranche, "die selbst keine Pestizide verwendet und umweltfreundlich wirtschaftet, dafür haftbar zu machen".

In Deutschland stieg die Ökoanbaufläche 2016 im Vergleich zum Vorjahr um fast 15 Prozent auf 1,25 Millionen Hektar. Damit wurden laut Landwirtschaftsministerium 7,5 Prozent aller
Ackerflächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Das Ziel der Bundesregierung liegt bei 20 Prozent. Auch die Zahl der Biobetriebe in Deutschland wuchs im vergangenen Jahr um fast 10 Prozent auf über 27.000. [mbu]

Mitteilung des Rats Juni

BMEL zu Ökolandbau

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