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Städte: Wann müssen Verbrennerautos draußen bleiben?
EU-News | 26.07.2022
#Mobilität

Städte: Wann müssen Verbrennerautos draußen bleiben?

Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr
© AdobeStock/elcovalana
Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr

Große europäische Städte planen Null-Emissions-Zonen. In Deutschland verschwänden laut Deutscher Umwelthilfe dagegen sogar Umweltzonen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in der EU immer noch hauptsächlich PKW mit Benzin- und Dieselantrieb verkauft. Städte setzen vermehrt auf E-Busse.

Laut einer neuen Studie der Clean Cities Campaign wollen 35 europäische Städte bis 2030 ihre Zentren für Autos mit Verbrennermotoren schließen. Dazu gehören Städte wie Amsterdam, London oder Paris. Sie planen Null-Emissions-Zonen einzuführen. Deutsche Städte gehören nicht dazu. Im Gegenteil, hierzulande würden Umweltzonen sogar abgeschafft, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Sie fordert von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die gesetzliche Grundlage im Bundesimmissionsschutzgesetz dafür zu schaffen, dass emissionsfreie Gebiete entstehen. Bislang sei das in Deutschland nicht möglich.

Städte kaufen mehr E-Busse

Die Entwicklung geht in der EU im ÖPNV hin zu sauberen Städten. Dem Dachverband für nachhaltigen Verkehr, Transport & Environment (T&E), zufolge, schaffen immer mehr europäische Städte E-Busse an. So fuhr fast ein Viertel aller neu zugelassener Busse im vergangenen Jahr klimaneutral. 2019 hatte die Quote noch zwölf Prozent betragen. So positiv dieser Anstieg auch ist, stellt er die Bushersteller vor Herausforderungen. T&E mahnt, dass die Produzenten die Nachfrage nur werden bedienen können, wenn die EU ein Ausstiegsdatum für den Verkauf von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen für das Jahr 2027 bestimmt. Die EU müsse im Rahmen des Green Deals eine Rechtsvorschrift erlassen, dass nur noch emissionsfreie Busse geliefert werden dürfen, um die Produktion anzukurbeln. Vorreiter bei klimaneutralen Stadtbussen sind die Niederlande. Hier fuhren 2021 alle Busse CO2-neutral. In Deutschland waren es 15 Prozent.

Die meisten Neuzulassungen waren 2021 Verbrenner

Allen Bestrebungen um sauberen Verkehr zum Trotz entschieden sich die meisten Verbraucher*innen im vergangenen Jahr beim Autokauf für einen Benziner oder Dieselwagen. Der Fortschrittsbericht des Verbands der Europäischen Automobilhersteller (ACEA) zeigt, dass deren Marktanteil 2021 bei 60 Prozent lag. Bei den leichten Nutzfahrzeugen war es um die Klimafreundlichkeit noch schlechter bestellt. Hier fuhren 90 Prozent aller in der EU neu zugelassenen Wagen mit Diesel, vier Prozent mit Benzin. [ah]

PM der Deutschen Umwelthilfe

Beitrag von Transport & Environment

Fortschrittsbericht des Verbands der Europäischen Automobilhersteller

 

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