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Verkehrssektor gefährdet Green Deal-Klimaziele
EU-News | 26.03.2024
#Mobilität

Verkehrssektor gefährdet Green Deal-Klimaziele

Problemsektoren Gebäude und Verkehr
© Foto: Pixabay

Der Verkehrssektor verursacht die meisten Emissionen in der EU, noch vor der Industrie. Eine neue Studie von Transport & Environment zeigt nun: Im Jahr 2030 wird er sogar fast die Hälfte der Emissionen ausmachen. Damit gefährdet er die Klimaziele des Green Deals.

Mit dem Green Deal will die EU unter anderem bis 2050 die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null setzen und damit komplett klimaneutral sein. Dass dieses Ziel massiv vom Verkehrssektor torpediert wird, zeigt eine neue Analyse der Organisation Transport & Environment (T&E), die sich als europäischer Dachverband für nachhaltigen Verkehr einsetzt.  

In der neuen Studie „State of European Transport“ stellt T&E dar, dass angesichts der derzeitigen klimapolitischen Maßnahmen der Anteil des Verkehrs an den Treibhausgasemissionen von heute 29 Prozent auf 44 Prozent im Jahr 2030 steigen könnte. Er dekarbonisiere dreimal langsamer als der Rest der Wirtschaft. T&E bezeichnet ihn daher als „Sorgenkind der europäischen Klimabemühungen“. Die verkehrsbedingten Emissionen in der EU beliefen sich derzeit auf mehr als 1.000 MtCO2e –  der Gesamtsumme der Emissionen von Deutschland und den Niederlanden zusammen.  

Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E Deutschland, sagte deshalb: Statt in Brüssel bereits vereinbarte Klimaschutzmaßnahmen zu sabotieren und blockieren, sollte Deutschland endlich [...] alles dafür tun, damit der Verkehrssektor möglichst schnell die Emissionen senkt.”  

Zahlen dazu liefert T&E mit:

  • Mit Benzin und Diesel betriebene Autos sind für über 40 Prozent aller Verkehrsemissionen verantwortlich.
  • Die Emissionen des Luftverkehrs haben sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt – schneller als in jedem anderen Verkehrsbereich.
  • Seit 1990 seien die Emissionen von Auto, Flugzeug und Schiff um mehr als ein Viertel gestiegen.

Lösungen müssten laut T&E sein: bessere Energieeffizienz in der Schifffahrt, verbindliche E-Auto-Vorgaben bei Dienstwagenflotten, Ausbaustopp von Flughafen und Autobahnen und eine Bevorzugung von Elektro-Mobilität gegenüber Wasserstoff und E-Fuels.

Unter den derzeitigen Vorgaben für den Sektor, so die Studie, würden die Verkehrsemissionen 2040 nur um 25 Prozent und 2050 lediglich um 62 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 reduziert werden. Die im Green Deal vereinbarten Klimaziele rücken da in weite Ferne. [ah]

PM von T&E

Studie von T&E

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